Die EU strebt eine Einigung im Streit über die Liberalisierung der Energiemärkte an. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos will am Freitag beim so genannten Energierat in Luxemburg die EU-Kommission überzeugen, ihre umstrittenen Pläne zur Zerschlagung großer Energiekonzerne endgültig aufzugeben.

Die Brüsseler Behörde ist Deutschland und anderen Kritikern schon weit entgegen gekommen und scheint nun bereit, auf eine eigentumsrechtliche Trennung von Energie-Erzeugung und Übertragungsnetzen vorerst zu verzichten. Die Energiekonzerne sollen die Verwaltung ihrer Netze auch künftig in den Händen einer Tochtergesellschaft belassen dürfen.

Allerdings will die EU-Kommission dieses Modell nach Angaben aus Diplomatenkreisen befristen. Auf lange Sicht strebe sie weiterhin eine mindestens bilanzrechtliche Trennung von Netz und Betrieb an. Einen befristeten Kompromiss lehnt Deutschland ab.