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Unendliche Geschichte Gnadenfrist für A400M

Der Pannenflieger A400M erhält eine weitere Frist. Die sieben EU-Staaten, die das neue militärische Transportflugzeug bestellt haben, verlängerten Anfang der Woche wie erwartet den ursprünglichen Vertrag mit dem Herstellerkonzern EADS um drei Monate.

Dies sagte Frankreichs Verteidigungsminister Hervé Morin der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos". "Mein Ziel ist es, das Programm zu retten." Ein Sprecher von EADS wollte sich auf Anfrage nicht näher äußern und ergänzte lediglich, der Konzern arbeite weiter mit Hochdruck an dem Projekt. Auch ein Sprecher der Militärbeschaffungsbehörde Occar wollte keine Stellungnahme abgeben.

Nach dem bisher gültigen Vertrag hätte EADS bereits vom 1. April an zur Zahlung von Vertragsstrafen verdonnert werden können. Die Staaten hätten zudem kündigen und die Rückzahlung von Anzahlungen fordern können. EADS selbst hatte die Höhe der möglichen Rückzahlungen im März auf rund 5,7 Mrd. Euro beziffert. Nun bleibt dem Konzern bis Anfang Juli Zeit, einen neuen Fahrplan für den A400M vorzulegen. Die Verteidigungsminister der Kunden-Staaten hatten sich in groben Zügen darauf bereits Mitte März verständigt.

Nur Briten wollen aussteigen

Eine komplette Einstellung des Projekts ist nach wie vor denkbar, gilt aber als unwahrscheinlich, da alle beteiligten Staaten kündigen müssten. Länder wie Deutschland, Frankreich und Spanien brauchen die neuen Transportflieger aber dringend. Lediglich Großbritannien gilt als ausstiegswillig. Mit an Bord sind außerdem Belgien, Luxemburg und die Türkei. Sie haben insgesamt 180 Transportmaschinen bestellt. Hinzu kommen weitere zwölf Bestellungen aus anderen Ländern.

Der Transport-Airbus A400M liegt nach bisherigen Angaben mindestens drei Jahre hinter dem zugesicherten Zeitplan. Frankreich hätte die ersten von 50 bestellten Maschinen im Oktober 2009 erhalten sollen, Deutschland hatte eine Lieferung der ersten von 60 Maschinen für August 2010 vereinbart. Probleme macht derzeit vor allem die Software für die Motoren des komplett neu entwickelten Propellerflugzeugs.

Quelle: ntv.de

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