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Knallharte EU-Auflagen Grünes Licht für IKB-Umbau

Die EU hat den Weg für einen Neuanfang der fast zusammengebrochenen Mittelstandsbank IKB frei gemacht. Die Kommission genehmigte das neun Mrd. Euro schwere Umstrukturierungspaket - allerdings nur unter bestimmten Auflagen. So muss die Düsseldorfer Bank etwa ihr internationales Geschäft zurückfahren und aus der Immobilienfinanzierung aussteigen. Dadurch wird dafür gesorgt, dass die staatliche Unterstützung, die die IKB von der bundeseigenen Förderbank KfW und vom Bund direkt bekommen hatte, den Wettbewerb in Europa so wenig wie möglich beeinträchtige.

Durch die Auflagen der EU wird sich Finanzkreisen zufolge die Bilanzsumme der IKB im Vergleich zurzeit vor der Krise in etwa halbieren. Die Bank hatte sich mit Ramschhypotheken in den USA verspekuliert und war dadurch in eine dramatische Schieflage geraten. Die IKB-Haupteigentümerin KfW, der Bund und andere Institute mussten sie mit rund zehn Mrd. Euro stützen. Inzwischen gehört die Bank dem US-Finanzinvestor Lone Star, der für die IKB rund 150 Mio. Euro bezahlte.

Die EU-Kommission musste prüfen, ob das Engagement der öffentlichen Hand eine Staatsbeihilfe ist und sicherstellen, dass Konkurrenten nicht benachteiligt werden. "Banken müssen, wie Unternehmen in anderen Wirtschaftszweigen auch, ihr Geschäftsgebaren grundlegend verändern, wenn sie Umstrukturierungsbeihilfen erhalten. Nichts ist umsonst", sagte Wettbewerbskommissarin Nellie Kroes. Die langfristige Rentabilität der IKB werde dadurch sichergestellt, dass sich die Bank künftig auf ihr Kerngeschäft konzentriere, verlustbringende Geschäftsbereiche abwickle und das Kosten- und Risikomanagement verbessere.

Die Entscheidung der EU-Kommission macht nun auch den Weg frei für die rund 1,5 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung, die das Überleben der IKB sichern soll. Das Geld liegt derzeit noch auf einer Art Treuhandkonto.

Quelle: ntv.de

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