Angesichts der Insolvenzverfahren bei Woolworth und Hertie fordert der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) niedrigere Mieten und sieht 5000 Firmen der Branche vor dem Aus. "Die Mieten sind das Problem, das vielen Einzelhändlern jetzt das Genick bricht", sagte HDE-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung".

Nicht nur große Kaufhausketten steckten derzeit in der Krise. "5000 mittelständische Einzelhändler werden in diesem Jahr die Waffen strecken. Über die redet niemand." Deshalb müssten Immobilienbesitzer die Mieten senken und die Politik die 2008 eingeführte Besteuerung von Mieten wieder abschaffen.

Woolworth Deutschland hatte über Ostern wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind 9700 Mitarbeiter - davon 6000 in Teilzeit oder geringfügigen Beschäftigungen. Der Insolvenzverwalter Ottmar Hermann gibt der Billigkaufhaus-Kette gute Überlebenschancen. Die mehr als 300 Filialen sollen geöffnet bleiben. Woolworth gehört seit 2007 dem britischen Finanzinvestor Argyll Partners.