Jede vierte Stelle fällt weg HSH stutzt sich zurecht
17.02.2009, 17:50 UhrDie schwer angeschlagene HSH Nordbank streicht im Zuge ihrer Neuausrichtung jeden vierten Arbeitsplatz. Die Zahl der Vollzeitstellen werde bis 2012 im Konzern um 1100 auf 3250 verringert, teilte die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein mit. Darin enthalten sei der bereits angekündigte Abbau von 750 Stellen.
Das Institut benötigt drei Mrd. Euro an frischem Kapital, um die Belastungen der Finanzkrise zu schultern. Darüber berieten die Kabinette der beiden Haupteigner Hamburg und Schleswig-Holstein, die je rund 30 Prozent an der HSH halten, und die das Kapital nach den Vorstellungen der Bank aufbringen sollen. Zudem sind zehn Mrd. Euro an Garantien nötig, mit denen Risiken im Wertpapier- und Kreditgeschäft abgedeckt werden sollen. Die Bürgschaften sollen Kreisen zufolge die beiden Länder je zur Hälfte bereitstellen.
"Durch dieses Bündel an Maßnahmen schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen für die Kreditversorgung der norddeutschen Wirtschaft und wappnen uns gegen etwaige Risiken einer andauernden Konjunkturkrise", erklärte HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher.
Tiefrote Zahlen im vergangenen Jahr
Die HSH wies im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen einen Verlust vor Steuern und Restrukturierungskosten von bis zu 2,8 Mrd. Euro aus. Im Jahr zuvor hatte noch ein Plus von 285 Mio. Euro in den Büchern gestanden. Grund für das Minus waren Belastungen durch die Finanzkrise von insgesamt 2,5 Mrd. Euro. der größte Teil davon stammte aus Abschreibungen auf das Kreditersatzgeschäft, weitere Verluste kamen aus dem Engagement in Island und bei der Pleite gegangenen US-Bank Lehman Brothers. Außerdem musste die Bank ihre Risikovorsorge auf 1,4 Mrd. Euro drastisch erhöhen.
Im Zuge ihrer Neuausrichtung verabschiedet sich die HSH von ihren Expansionsträumen und will zu einer norddeutschen Regionalbank schrumpfen. Nicht-strategische Bereiche und giftige Papiere sollen abgebaut oder verkauft werden. Die Bilanzsumme soll dabei auf 115 Mrd. fast halbiert werden.
Quelle: ntv.de