Opel-Rettung Händler machen mit
19.03.2009, 13:42 UhrDie deutschen Opel-Händler wollen sich an der Rettung des traditionsreichen Autobauers beteiligen. Auf der Mitgliederversammlung in Darmstadt hätten sie zu 100 Prozent für einen solchen Schritt gestimmt, teilte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz mit. Nach seinen Worten wollen sich die Arbeitnehmer und Händler von Opel gemeinsam mit einem dreistelligen Millionenbetrag an dem Unternehmen beteiligen.
Das Votum der deutschen Opel-Händler ist ein erster Schritt für eine Beteiligung an dem Autobauer. Nach den Plänen des Händlerverbands Euroda sollen sich die Händler europaweit über eine Dachgesellschaft mit 20 Prozent an dem Unternehmen beteiligen und könnten dafür bis zu 400 Mio. Euro aufbringen.
Ein Fall für Berger
Der prominente Industrie- und Politikberater Roland Berger soll im Auftrag der Bundesregierung die Verhandlungen zur Rettung Opels koordinieren. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, soll Berger "seine nationalen und internationalen Kontakte sowie seine Erfahrung aus jahrelanger Tätigkeit als Unternehmensberater einbringen, um die komplizierten Fragen im Verhältnis zwischen Opel und General Motors zu lösen".
Er solle überdies die Suche nach internationalen Investoren für eine europäische Gesellschaft vorantreiben. Opel strebt eine weitgehende Abkopplung des Europa- Geschäfts vom US-Mutterkonzern an, kann dies aber nicht allein schaffen. Vom Staat werden europaweit Hilfen von 3,3 Milliarden Euro für die nächsten zwei Jahre erhofft - über Bürgschaften, Kredite oder Beteiligungen.
Das Bundeswirtschaftsministerium stellte klar, dass Berger kein Geld für seinen Einsatz erhält. "Herr Berger wurde vom Bundeswirtschaftsministerium empfohlen, den Unternehmen General Motors Europa und weltweit bei der Suche nach privaten Investoren zu unterstützen. Er wird die Bundesregierung über den Stand der Bemühungen informieren", sagte Ministeriumssprecher Steffen Moritz. "Dafür kriegt er kein Geld."
Das Wirtschaftsressort sieht keinen Interessenkonflikt des Beraters. Die "Süddeutsche Zeitung" verwies darauf, dass die Consultant-Firma Roland Berger GM Europe berate. Aus dem Ministerium hieß es, Berger sei im Aufsichtsrat und nicht im Unternehmen, und gerade seine Verbindungen mit GM könnten hilfreich sein. Die "Financial Times Deutschland" wies darauf hin, dass der Berater Mitglied im 15-köpfigen Führungsgremium des Opel- Konkurrenten Fiat sei. SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider fordere Berger daher auf, den Posten bei Fiat niederzulegen. Die Tätigkeit Bergers ist allerdings auf dessen Internetseite vermerkt.
Quelle: ntv.de