Unterstützung für NA Hamburg kauft Aktien
05.02.2008, 20:00 UhrDie Stadt Hamburg hat dem Vorstand der Norddeutschen Affinerie den Rücken gestärkt und sich mit fünf Prozent plus einer Aktie an dem Unternehmen beteiligt. Damit wolle die Stadt Einfluss auf die Hauptversammlung am 29. Februar gewinnen, sagte Bürgermeister Ole von Beust (CDU). Die größte europäische Kupferhütte solle sich am Standort Hamburg weiter gut entwickeln können. Die Hamburgische Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV) habe rund 59 Mio. Euro für den Aktienerwerb aufgewendet.
Die NA bemüht sich gegenwärtig um den Kauf der Mehrheit an dem belgischen Kupferproduzenten Cumerio und hat ein ungeklärtes Verhältnis zu ihrem Großaktionär Mirko Kovats. Er hält rund 25 Prozent der Cumerio-Anteile und könnte damit das angestrebte Ziel der NA vereiteln, 80 Prozent an Cumerio zu erwerben. Gleichzeitig ist Kovats mit knapp 14 Prozent auch größter NA-Aktionär.
NA-Chef Bernd Drouven hatte in den vergangenen Tagen in mehreren Interviews deutlich gemacht, dass die NA ihr Angebot an die Cumerio-Aktionäre von 30 Euro je Aktie nicht aufstocken werde. Er erwarte von Kovats, dass dieser verkaufe. Der österreichische Investor hat seine Absichten bislang nicht klar offengelegt.
Von Beust und die Senatoren Gunnar Uldall und Michael Freytag (beide CDU) begründeten den Aktienkauf mit den Fristen vor der Hauptversammlung, die am Dienstag abgelaufen seien. Es gehe darum, dass bei der Affinerie als einem der bedeutendsten Hamburger Industriebetriebe Entscheidungen im Sinne der Hansestadt fallen sollten. Der Einstieg sei mit der Unternehmensführung abgesprochen.
Bei der Hauptversammlung am 29. Februar soll ein neuer Aufsichtsrat gewählt und die Schwelle für wichtige Entscheidungen auf 75 Prozent heraufgesetzt werden. Da bei der NA viele Aktien in Streubesitz liegen, ist die Präsenzquote auf der Hauptversammlung oft nicht höher als 40 Prozent. Hamburg will die NA-Anteile nicht dauerhaft behalten, sondern wieder abgeben, wenn sich die Situation beruhigt hat.
Quelle: ntv.de