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Trotz Naturkatastrophen Hannover Rück verdient mehr

Die Hannover Rück hat trotz des Wintersturms "Kyrill" und der Überschwemmungen in Großbritannien im ersten Halbjahr deutlich mehr verdient als vor Jahresfrist. Dank des kräftigen Wachstums in der Personen-Rückversicherung stieg der operative Gewinn um fast 16 Prozent auf knapp 468 Mio. Euro. Die derzeitige Krise am US-Hypothekenmarkt belaste den weltweit viertgrößten Rückversicherer nicht stark, sagte Finanzchefin Elke König zu Reuters. Sie bekräftigte daher, der Konzerngewinn werde in diesem Jahr auf rund 700 (Vorjahr: 514) Mio. Euro steigen. Eine höhere Dividende und einen Aktienrückkauf schloss König nicht aus.

Unter dem Strich verdiente die Hannover Rück im ersten Halbjahr 293 Mio. Euro, das ist ein Plus von gut 14 Prozent. Die gebuchte Bruttoprämie ging dagegen um 10,4 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro zurück. Ausschlaggebend dafür sei der per Ende Mai abgeschlossene Verkauf der US-Tochter Praetorian, erläuterte die Hannover Rück. "Unser Ergebnis zum 30. Juni ist eine gute Basis, um unser Gewinnziel für 2007 - eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent nach Steuern - zu erreichen", erklärte Vorstandschef Wilhelm Zeller. Er erwarte ein "sehr gutes Ergebnis". Dazu trage die Unternehmenssteuerreform bei, die der Hannover Rück Steuererleichterungen von 180 Mio. Euro beschere.

Im laufenden dritten Quartal sind nach den Worten von Finanzchefin König bereits einige Großschäden angefallen, es halte sich aber alles im Rahmen. Die Schadenbelastung durch die Überschwemmungen in England mochte König noch nicht beziffern. Im zweiten Quartal belief sich diese Schadenbelastung auf 13 Mio. Euro, im dritten könnte sie König zufolge ebenso hoch ausfallen. Hinzu kommt im laufenden Quartal eine Schadenbelastung von 15 Mio. Dollar durch einen Flugzeugabsturz in Brasilien.

"Nur kleinere Ausfälle durch US-Hypothekenkrise"

Die Hypotheken-Krise in den USA bekommt die Hannover Rück nur wenig zu spüren. "Es kann einige kleinere Ausfälle im einstelligen Mio.-Euro-Bereich geben", sagte König. "Aber die Krise betrifft uns nicht sehr." Die Hannover Rück sei bei der Aufstellung ihres Kapitalanlagen-Portfolios sehr konservativ. "Wir gehen von einem Abschreibungspotenzial von maximal zehn Mio. Euro aus", fügte die Finanzchefin hinzu.

Ihr Geld würde die Hannover Rück gern in Zukäufe, vor allem in der Lebens-Rückversicherung, stecken. "Es gibt aber derzeit keine konkreten Projekte", sagte König. "Wir haben schon einige Fröschlein geküsst, aber noch keinen Prinzen gefunden."

Quelle: ntv.de

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