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Eigner wollen Hilfe leisten Hapag-Lloyd vor Geldspritze

Hapag-Lloyd hatte im ersten Quartal einen operativen Verlust von 222 Millionen Euro geschrieben.

Hapag-Lloyd hatte im ersten Quartal einen operativen Verlust von 222 Millionen Euro geschrieben.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Gesellschafter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd wollen dem Unternehmen neues Kapital zur Verfügung stellen. Die Tui und die Gesellschafter der Hamburger Investorengruppe "Albert Ballin" werden ihren jeweiligen Gremien Vorschläge für Kapital- und Finanzierungsmaßnahmen vorlegen, mit denen das Unternehmen langfristig gesichert werden kann, teilten die Gesellschafter mit. Ein TUI-Sprecher sagte, es gebe das gemeinsame Verständnis der Gesellschafter, Hapag-Lloyd auch in Zeiten der weltweiten Konjunkturkrise weiterhin zu unterstützen.

Hapag-Lloyd steht wegen des schrumpfenden Welthandels und der rückläufigen Containerschifffahrt schwer unter Druck und schreibt hohe Verluste. Offizielle Zahlen liegen nicht vor, doch sollen die Verluste und der zusätzliche Kapitalbedarf angeblich jeweils bei mehreren hundert Millionen Euro liegen. Hapag-Lloyd hatte im ersten Quartal einen operativen Verlust von 222 Millionen Euro geschrieben. Seitdem hat sich die Marktlage nicht durchgreifend verbessert.

Die größte deutsche Containerreederei, die auch weltweit zu den Top Ten gehört, war erst im vergangenen Jahr von dem Hamburger Konsortium mehrheitlich übernommen worden, um einen Verkauf nach Asien zu verhindern. Dahinter verbergen sich die Stadt Hamburg, die Holding des Spediteurs Klaus-Michael Kühne, die HSH Nordbank, die Warburg-Bank und die Versicherungskonzerne Hanse-Merkur und Signal Iduna. Dem Konsortium gehören 57 Prozent der Anteile, Tui hält 43 Prozent.

Angesichts der heterogenen Gesellschafterstruktur stehen Höhe und Art der Beiträge noch nicht fest, sagte ein Sprecher des Konsortiums. Es werde auch geprüft, unter welchen Voraussetzungen Staatshilfe beantragt werden könnte, sei in Form von Krediten oder von Bürgschaften. Eine Entscheidung darüber sei jedoch nicht getroffen.

"Ein Denkmodell sieht vor, dass Hapag-Lloyd 1,75 Milliarden Euro bekommt", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters eine mit dem Vorgang vertraute Person. Davon solle eine Milliarde Euro von den Banken kommen - wobei der Bund bürgen solle - und 750 Millionen von den Gesellschaftern. Das Konsortium Albert Ballin würde dabei 425 Millionen Euro bereitstellen, Tui 325 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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