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Die Schweiz lockt Heineken kauft ein

Der Heineken-Konzern zapft eine weitere lokale Traditionsmarke an und will mit der Luzerner Eichhof die letzte unabhängige große Brauerei der Schweiz kaufen. Die Niederländer bieten 278,5 Millionen Franken (rund 177 Millionen Euro). "Unser Marktanteil (in der Schweiz) war bislang zu klein", sagte Heinekens Westeuropachef Didier Debrosse. Zurzeit liegen die Niederländer mit 18 Prozent klar hinter der Nummer Eins Carlsberg, deren Anteil auf über 40 Prozent geschätzt wird. Nehmen die Eichhof-Aktionäre die Offerte an, gewinnt Heineken einen Marktanteil von rund zwölf Prozent hinzu. Die Schweiz liegt mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von 56 Litern in Europa an 13. Stelle. Deutschland steht mit 115 Litern an zweiter Stelle. In der Schweiz herrscht wie in anderen Ländern Europas auch ein hoher Preisdruck im Einzelhandel, dabei macht den Brauereien vor allem billiges Dosenbier aus Deutschland zu schaffen.

Heineken ist nach eigenen Angaben seit fast zehn Jahren an Eichhof interessiert. Eichhof wollte die Brauerei eigentlich gar nicht verkaufen, diese gute Offerte konnte die Gruppe aber nicht ausschlagen, sagte Verwaltungsratspräsident und Großaktionär Werner Dubach. Der Übernahme-Preis enthält Analysten zufolge eine saftige Prämie, die Aktie gewann deutlich an Wert. Bislang liegt der Luzerner Brauerei zufolge keine Konkurrenzofferte vor, sie verpflichtete sich, nicht auf die Suche nach weiteren Angeboten zu machen.

Die Eichhof-Großaktionäre haben dem Verkauf bereits zugestimmt, nun müssen die Kleinanleger über die Abspaltung der Getränkesparte vom Rest der Eichhof-Holding entscheiden. Die Transaktion, die auch noch von den Wettbewerbsbehörden abgesegnet werden muss, dürfte frühestens im Juli 2008 abgeschlossen sein. Danach will Eichhof auch seine auf rund 100 Millionen Franken geschätzten Immobilien verkaufen, so dass nur noch der einst als Risikoabsicherung zugekaufte Bereich Farbmetrik an der Börse bleiben soll.

In Deutschland ist Heineken über ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Münchener Schörghuber-Gruppe aktiv. Dazu gehören die bayerischen Marken Paulaner und Kulmbacher, die saarländische Karlsberg-Brauerei, zuletzt waren die baden-württembergischen Häuser Fürstenberg und Hoepfner hinzugekommen. In Österreich gehört Heineken die Brau-Union.

Quelle: ntv.de

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