Über den Erwartungen Henkel trotzt Krise
25.02.2009, 08:51 UhrDer Konsumgüterkonzern Henkel will der Wirtschaftskrise trotzen und bis 2012 deutlich profitabler arbeiten. Der Düsseldorfer Hersteller von Pritt und Persil gab zwar keine konkrete Prognose für 2009. Henkel-Chef Kasper Rorsted bekräftigte aber das Ziel, die Umsatzrendite bis 2012 signifikant auf 14 Prozent steigern zu wollen. Durch das vierte Quartal 2008 kam der Konzern dank seines Sparprogramms und eines milliardenschweren Zukaufs ohne größere Blessuren. Die Dividende soll für das abgelaufene Jahr stabil gehalten werden.
"Uns ist bewusst, dass 2009 kein einfaches Jahr werden wird", erklärte Rorsted bei der Bilanzvorlage am Mittwoch in Düsseldorf. Henkel sei aber "gut gerüstet" und "zuversichtlich, gestärkt aus dem schwierigen Umfeld hervorzugehen". Detaillierte Ziele für 2009 steckte der seit knapp einem Jahr amtierende Rorsted Henkel aber nicht.
Das organische Umsatzwachstum solle über der Marktentwicklung liegen, der operative Gewinn (Ebit) und das Ergebnis je Aktie (EPS) sollen durch niedrigere Rohstoffpreise und Einsparungen gestützt werden, hieß es lediglich. Auch die Konkurrenten Beiersdorf und L'Oreal hatten wegen der Wirtschaftskrise keinen Ausblick gewagt, der US-Konsumgüterriese Procter & Gamble rechnet 2009 mit einem Umsatzrückgang von vier Prozent.
2010 und 2012 werde die Weltwirtschaft aber wieder auf ihren Wachstumspfad zurückkehren, prognostizierte Henkel. Der Konzern wolle den jährlichen Umsatz organisch um drei bis fünf Prozent steigern, 2012 solle die bereinigte Umsatzrendite bei 14 Prozent liegen. Im vierten Quartal 2008 lag sie bei 10,7 Prozent.
Henkel hatte sich vor einem Jahr eine Rosskur verordnet, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und profitabler zu arbeiten. 3000 Stellen sollen weltweit wegfallen. Zugleich hatte sich der Konzern jüngst mit Klebstoffgeschäften des Konkurrenten National Starch verstärkt. Im vierten Quartal stieg der Umsatz dank der Übernahme um 11,1 Prozent auf 3,541 Mrd. Euro. Organisch sank er indes um 1,2 Prozent.
Deutliche Rückgänge verbuchte Henkel im Klebstoffgeschäft, wo die Abnehmer vor allem in der Bau- und der kriselnden Autoindustrie sitzen. Kosten für das Sparprogramm drückten den operativen Gewinn (Ebit) auf 155 (323) Mio. Euro. Bereinigt um diese Kosten stieg das Ebit aber auf 379 Millionen Euro - mehr als von Analysten erwartet.
Quelle: ntv.de