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Einstieg bei Escada Herz schon drin?

Tchibo-Miteigentümer Michael Herz hat den geplanten Einstieg beim Modekonzern Escada einem Zeitungsbericht zufolge bereits vollzogen. Herz habe sich in den vergangenen Wochen rund zwölf Prozent der Escada-Anteile gesichert, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Herz' Umfeld.



Herz und der größte Escada-Aktionär, der russische Investor Rustam Aksenenko, seien zudem übereingekommen, am Dienstag auf einer Aufsichtsratssitzung eine Kapitalerhöhung um zehn Prozent zu beschließen. Die daraus erwarteten 30 Mio. Euro sollten in den Umbau des Unternehmens fließen. Ob Herz allein die neuen Aktien zeichnen werde, mit denen er auf gut 20 Prozent an Escada käme, geht aus dem Bericht nicht hervor. "Wir wissen nichts davon, dass Herr Herz zwölf Prozent gekauft, wir wissen auch nichts von einer Kapitalerhöhung. Grundsätzlich begrüßen wir den Einstieg eines langfristig orientierten Investors", sagte ein Sprecher des Russen.



Herz bringt dem Bericht zufolge den im Frühjahr als Chef von Hugo Boss zurückgetretenen Bruno Sälzer mit, der zum 1. Juli Jean-Marc Loubier an der Spitze von Escada ablösen soll. Aksenenko, der rund 25 Prozent an dem mit schwer verkäuflichen Kollektionen kämpfenden Unternehmen aus Aschheim bei München hält, hatte sich mehrfach hinter den von ihm inthronisierten, aber glücklosen Loubier gestellt. Sälzer habe sich angeblich ebenfalls an Escada beteiligt. Auch der wenig später als Sälzer bei Hugo Boss ausgeschiedene Produktionsvorstand Werner Lackas werde zu Escada kommen und dort Beate Rapp ablösen, hieß es in der Zeitung.



Kreisen zufolge hat Herz zuletzt auf einen raschen Einstieg bei Escada gedrängt. Der vermögende Hamburger Kaufmann führe die Verhandlungen noch privat, erwäge aber, die Escada-Beteiligung später in die Tchibo-Familienholding Maxingvest einzubringen, der der Kaffeeröster Tchibo und eine Mehrheitsbeteiligung am Tesa- und Nivea-Hersteller Beiersdorf gehören.



Auf der Hauptversammlung von Maxingvest wurden Herz' Pläne am Donnerstag Kreisen zufolge nicht beleuchtet. Auf Fragen eines Rechtsanwalts habe der Aufsichtsrat erklärt, Maxingvest sei in die Sache nicht involviert.

Quelle: ntv.de

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