Entschädigung Anfang 2009 Hoffnung für Phoenix-Anleger
17.12.2008, 20:01 UhrFast vier Jahre nach der Insolvenz der Investmentgesellschaft Phoenix können die ersten geprellten Anleger mit größeren Entschädigungen rechnen. "Wenn der in Aussicht gestellte Kredit der Bundesregierung fließt, können wir im ersten Quartal mit der Auszahlung beginnen", sagte ein Sprecher der Entschädigungseinrichtung EdW am Mittwoch. Bis der letzte Gläubiger sein Geld erhalte, vergingen voraussichtlich weitere zweieinhalb Jahre.
Der Bund hatte vergangene Woche ein Darlehen über 128 Mio. Euro an die mit dem Fall finanziell überforderte EdW auf den Weg gebracht. Der Sprecher äußerte sich zuversichtlich, dass das Geld trotz des Widerstands einiger Abgeordneter in Kürze bei der EdW ankommen werde.
Der Fall Phoenix ist einer der größten Betrugsskandale in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Über Jahre hinweg hatte die Firma ihren Kunden erfolgreiche Geschäfte vorgespielt, in Wirklichkeit aber hohe Verluste verbucht. Insgesamt fordern die Anleger rund 600 Mio. Euro. Der Betrug an den rund 30.000 Anlegern war 2005 aufgeflogen.
Ein gutes Drittel der Ansprüche kann aus der Insolvenzmasse bedient werden. Die EdW muss für weitere rund 200 Mio. Euro aufkommen. Sie hat aber weniger als zehn Mio. Euro in der Kasse und darf nach einem Gerichtsentscheid keine Sonderbeiträge von ihren Mitgliedern erheben.
Mit Spannung warten die Phoenix-Anleger auf eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) im nächsten Jahr. Die Karlsruher Richter müssen urteilen, ob der Insolvenzplan rechtens ist, der die Auszahlung regelt, Nach Angaben von Insolvenzverwalter Frank Schmitt von der Kanzlei Schultze & Braun wird das Gericht Anfang des Jahres darüber beraten. Sollte der BGH dem Plan stattgeben, seien drei Monate später auch die ersten Auszahlungen aus der Insolvenzmasse möglich, sagte eine Sprecherin.
Quelle: ntv.de