Meldungen

War das der Gipfel? IWF-Chef optimistisch

Die weltweite Finanzkrise könnte nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) den Gipfel hinter sich gelassen haben. "Ich glaube, dass wir dank der jüngsten Beschlüsse den Höhepunkt der Krise vielleicht gesehen haben", sagte Dominique Strauss-Kahn am Montag dem französischen Radiosender "Europe 1". "Das werden wir in den nächsten Tagen sehen." Am Wochenende hatten sich die Euro-Länder auf einen beispiellosen Rettungsplan für die Finanzbranche geeinigt. Die europäischen Börsen starteten deshalb mit kräftigen Kursgewinnen in die neue Woche.

Die europäischen Banken werden nach den Worten von EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark die Finanzkrise meistern. "Wir sind zwar keineswegs immun, das ist ja schon deutlich geworden. Ich halte das europäische Finanzsystem aber insgesamt für etwas flexibler und widerstandsfähiger", sagte Stark der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Deutsche Banken dankbar

Deutsche Banken begrüßen das international vereinbarte Rettungspaket zur Bekämpfung der Finanzkrise. "Ich halte dieses Paket für gut", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Manfred Weber, am Montag in der ARD. Weber räumte ein, dass die Banken bei Eigenkapitalhilfen des Staates zu Gegenleistungen verpflichtet seien. "Wenn es Eigenkapitalhilfen für die eine oder andere Bank gibt, wird derjenige, der Eigenkapital gibt, auch mitreden wollen." Das sei in diesem Fall der Staat.

Ähnlich äußerte sich auch Deutsche Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter. Ihn schüttele es zwar bei dem Gedanken an eine staatliche Beteiligung an den Banken. Die Alternative wäre aber ein Zusammenbruch von Instituten, sagte Walter im Deutschlandfunk. Notwendig sei auch eine Korrektur der staatlichen Regulierungen, um eine Wiederholung der Kalamitäten zu vermeiden.

IW lobt "große Ampulle"

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) wertete das Rettungspaket für die Finanzbranche als wichtigen Beitrag zur Beruhigung der Märkte. "Das waren wichtige Schritte, die in der gegenwärtigen Phase unabdingbar sind", sagte IW-Direktor Michael Hüther. Das Misstrauen an den Märkten habe sich zuletzt "wie eine Epidemie" ausgebreitet. Daher sei die "große Ampulle des Staates" hoch willkommen. Das milliardenschwere Maßnahmenpaket werde die Märkte daher sicherlich stabilisieren.

Das deutsche Paket für die Finanzbranche soll ein Gesamtvolumen von 470 Mrd. Euro haben. Davon stehen 400 Mrd. Euro für Garantien und 70 Mrd. Euro für die Bankenkapitalisierung bereit, wie aus dem Entwurf für ein entsprechendes Gesetz hervorgeht. Der Bund gründet demnach zur Umsetzung des Rettungspakets einen eigenen Fonds, der Garantien für Schuldtitel und Verbindlichkeiten aus Einlagen geben kann. Dafür erhält der Fonds ein Entgelt von zwei Prozent. Die Banken einschließlich der Landesbanken können aus dem Fonds Eigenkapital erhalten. Die Garantien sollen eine Laufzeit bis 31. Dezember 2009 haben.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen