Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird sein Haushaltsloch möglicherweise mit Goldverkäufen stopfen. Eine Reform der eigenen Finanzen müsse dem Fonds eine Reihe von Einnahmequellen sichern, sagte IWF-Chef Rodrigo Rato am Freitag in Brüssel auf dem Weg zum G-7-Treffen in Essen. "Eine davon könnte eine Stiftung sein, die durch den Verkauf einer begrenzten Menge Gold geschaffen wird." Ein Goldverkauf komme jedoch nur als Teil einer Gesamtlösung in Frage und dürfe den Goldmarkt nicht durcheinander wirbeln, fügte Rato hinzu.

Ein Expertenausschuss hatte unter anderem einen Goldverkauf vorgeschlagen, um die Finanzen des IWF auf eine solidere Basis zu stellen. Haupteinnahmequelle des IWF sind bislang Kredite an Länder, die in Finanznöte geraten sind. Das starke Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahr hat jedoch zu einem drastischen Rückgang dieser Kredite und den Einnahmen daraus geführt -In diesem Fiskaljahr erwartet der IWF deshalb ein Minus von 105 Millionen Dollar.