Schwäche bremst Deutschland IWF prophezeit Flaute
09.04.2008, 15:15 UhrDie weltweite Konjunkturschwäche wird sich nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) 2009 fortsetzen. Nach Einschätzung der IWF-Experten wird die Flaute auch das Wachstum in Deutschland deutlich bremsen.
Nach einem geschätzten Plus von 1,4 Prozent für 2008 werde die deutsche Wirtschaft im Jahr darauf voraussichtlich nur noch um ein Prozent zugelegen, heißt es im jüngsten Weltwirtschaftsausblick des IWF.
Der Währungsfonds hatte seinen Ausblick auf die Entwicklung der Weltkonjunktur am Mittwoch in Washington vorgelegt. Der IWF sieht abgesehen von der Schwächephase durch die massive Finanzmarktkrise die Gefahr einer globalen Rezession näher gerückt. Inzwischen gebe es eine 25-prozentige Chance, dass das globale Wachstum in diesem und im nächsten Jahr auf drei Prozent oder darunter sinke, hieß es. Dies komme einer Rezession gleich.
Dresdner Bank widerspricht
Die Dresdner Bank erwartet dagegen trotz der schwelenden Finanzmarktkrise in diesem Jahr weiterhin ein robustes Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die heimische Wirtschaft werde um 1,8 Prozent zulegen nach 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. "Die deutsche Konjunktur verliert nur vorübergehend an Dynamik", sagte der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Michael Heise. Heise hält trotz der beginnenden Rezession in den USA und den Folgen der Finanzkrise an seiner im Vergleich zu anderen Instituten optimistischen Prognose fest.
Die Bank setzt dabei auf eine robuste Binnennachfrage. Der private Verbrauch dürfte sich nach Jahren der Lethargie 2008 zur neuen Konjunkturlokomotive entwickeln. 2007 hatte die Erhöhung der Mehrwertsteuer den Konsum ausgebremst. "Das Warten auf den privaten Konsum hat ein Ende", sagte Heise. Basis dafür seien die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und höhere verfügbare Einkommen. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im Jahresdurchschnitt um eine halbe Million auf unter 3,3 Mio. sinken.
2009 werde das Wachstum sogar zu mehr als der Hälfte vom privaten Verbrauch getragen. Die Dresdner Bank erwartet dann eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 2,2 Prozent.
Die anziehende Inflation geht nach Ansicht der Dresdner Bank- Volkswirte auf Sondereffekte zurück wie hohe Energie- und Nahrungsmittelpreise. Die Teuerung werde in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich 2,5 Prozent betragen und im nächsten Jahr wieder auf 2,0 Prozent sinken. Voraussetzung sei aber, dass es nicht zu neuerlichen Preisschüben an den Energiemärkten komme.
Quelle: ntv.de