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Lufthansa will nun doch Iberia-Kauf noch im April

Die Lufthansa prüft einem Bericht zufolge die Übernahme der spanischen Fluggesellschaft Iberia. Ein Team von Managern und externen Experten untersuche im Auftrag von Konzernchef Wolfgang Mayrhuber eine Übernahme, berichtete die Zeitschrift "WirtschaftsWoche" am Samstag vorab unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Dabei würden verschiedene Szenarien durchgespielt, wie sich die finanzielle Belastung durch den hohen Kaufpreis mithilfe eines Aktientausches und anderer Mittel mindern lasse. "Ein Abschluss noch im April ist möglich", zitiert das Magazin aus Unternehmenskreisen. Abwarten sei dabei keine Alternative: "Wenn jetzt jemand anders Iberia kauft, ist sie entweder vom Markt oder wird in zwei Jahren noch teurer angeboten."

Lufthansa bestätigt ihr generelles Interesse

Lufthansa bestätigte am Samstag lediglich ihr generelles Interesse an Iberia, verwies aber auf Äußerungen von Konzernchef Mayrhuber, wonach das Unternehmen zu teuer sei. "Es bleibt bei den bisherigen Aussagen unseres Vorstandsvorsitzenden, dass Iberia für Lufthansa prinzipiell von strategischem Interesse ist. Aber das Unternehmen ist aus unserer Sicht zu teuer", sagte eine Lufthansa-Sprecherin. "Ansonsten kommentieren wir die Spekulationen nicht weiter." Auch inwieweit es aktuell Gespräche oder Verhandlungen mit Iberia gibt, wollte die Sprecherin nicht sagen.

Die "WirtschaftsWoche" berichtete unter Berufung auf Lufthansa-Kreise, Mayrhubers Aussage, Iberia sei zu teuer, sei nur ein Ablenkungsmanöver. "Damit wollten wir die Reaktion der Kapitalmärkte testen", sagte ein Manager dem Magazin zufolge. Weil der Kurs der Lufthansa-Aktie nicht nachgegeben habe, werde die Übernahme nun konkret erwogen. Ein Kauf sei die beste Möglichkeit, das Geschäft auf der Langstrecke auszubauen und damit in der europäischen Luftfahrt vorn zu bleiben. Zudem könnte sich die Lufthansa mit Iberia den Verkehr nach Lateinamerika sichern, wo die Deutschen nur noch zu den Nischenanbietern zählten.

Finanzinvestor TGP spielt Schlüsselrolle

In den vergangenen Tagen hatte Mayrhuber mehrfach sein Interesse an dem spanischen Konkurrenten betont. Der "Neuen Zürcher Zeitung" sagte er, Iberia wäre zur Erschließung des südamerikanischen Marktes verlockend, wo die Spanier bei Langstreckenflügen dominieren. Hinderlich sei aber, dass die spanische Fluggesellschaft zu der mit Lufthansa konkurrierenden Allianz Oneworld gehört und Rivale British Airways bereits mit knapp zehn Prozent beteiligt ist. Mayrhuber hatte zuletzt auch betont, dass die Lufthansa im Konzentrationsprozess der Luftfahrtbranche eine aktive Rolle spielen werde und dafür auch die erforderlichen finanziellen Kapazitäten habe.

Eine Schlüsselrolle im Rennen um Iberia spielt der Finanzinvestor Texas Pacific Group (TPG). Dieser prüft nach Angaben von Iberia eine Offerte, die die Fluglinie mit 3,4 Milliarden Euro bewerten würde.

Quelle: ntv.de

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