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Lufthansa bleibt vorsichtig Iberia noch zu teuer

Die zum Verkauf stehende spanische Fluggesellschaft Iberia führt nach den Worten ihres Chefs Fernando Conte bisher keine offiziellen Gespräche mit der Deutschen Lufthansa. Es gebe im Hinblick auf Lufthansa aktuell keine neue Entwicklung, sagte Conte der Nachrichtenagentur Reuters.

Iberia warte derzeit auf nähere Informationen des US-Finanzinvestors Texas Pacific Group zu dessen Angebot, sagte Conte. Damit rechne er in zehn bis 15 Tagen. Ob ein Finanzinvestor oder eine andere Fluggesellschaft bei Iberia als künftiger Haupteigner bevorzugt werde, sei nicht allein Sache der Fluggesellschaft. Dies hätten die Aktionäre zu entscheiden, zu denen unter anderem auch British Airways gehört.

Die Lufthansa hält nach den Worten von Konzernchef Wolfgang Mayrhuber eine Übernahme des spanischen Konkurrenten Iberia derzeit für zu teuer. Die "WirtschaftsWoche" hatte berichtet, eine Übernahme sei noch im April möglich. Mayrhuber habe ein Team von Experten zusammengestellt, um eine Übernahme vorzubereiten.

Mayrhuber bestätigte aber erneut ein grundsätzliches Interesse an weiteren Zukäufen. "Insofern untersuchen wir alles Mögliche. In dem konkreten Fall Iberia ist es so, dass wir vor dem Hintergrund des durch die Spekulation getriebenen Aktienkurses nicht in der Lage sind, das zu übernehmen", sagte Mayrhuber. Der Kurs der Iberia-Aktie notiert derzeit bei rund vier Euro, was einem Gesamtpreis von 3,8 Milliarden Euro für die spanische Airline entsprechen würde.

Bei Luftfahrt-Experten gilt Iberia als ein interessanter Partner für Lufthansa. Beide Airlines würden sich ergänzen. Die spanische Fluggesellschaft ist bei Interkontinentalflügen Richtung Lateinamerika sehr stark vertreten, Lufthansa dagegen vor allem Richtung Asien und Nordamerika. Aufgrund der internationalen Luftfahrtabkommen müsste die Mehrheit vorerst aber im Besitz spanischer Eigner bleiben, damit bei einer Übernahme die Flugrechte für Iberia nicht sofort verfallen.

Einem Zugriff von Lufthansa müsste ohnehin der britische Konkurrent British Airways zustimmen, der zehn Prozent an Iberia hält und ein Vorkaufsrecht für weitere 32 Prozent der Anteile besitzt.

Quelle: ntv.de

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