Yang droht Ärger Icahn steigt bei Yahoo ein
14.05.2008, 14:33 UhrNeue Spekulationen um die Zukunft des Internet- Konzerns Yahoo: Nach der geplatzten Übernahme durch Microsoft erwägt nun laut US-Medien der streitbare US-Milliardär Carl Icahn einen Machtkampf mit der Yahoo-Spitze. Icahn kaufte sich demnach für einen Milliardenbetrag mit mehreren Prozent bei Yahoo ein und will nun womöglich über den Verwaltungsrat die Übernahme doch noch erzwingen.
Microsoft hatte vor eineinhalb Wochen ein zuletzt auf 47,5 Milliarden Dollar erhöhtes Kaufangebot für Yahoo zurückgezogen. Die Parteien konnten sich nicht auf einen Preis einigen. Eine Reihe von Großaktionären ist über die Weigerung der Yahoo-Führung sehr verärgert, einige Anteilseigner klagten gegen das Unternehmen.
Icahn besitzt den übereinstimmenden Medienberichten zufolge mittlerweile rund 50 Millionen Yahoo-Aktien, was einem Anteil von rund 3,5 Prozent entsprechen würde. Der Milliardär habe bisher von Microsoft jedoch keine Signale für eine Wiederauflage der Offerte bekommen, hieß es etwa in der "New York Times". Die Unternehmen selbst nahmen keine Stellung zu den Berichten.
Yang in arger Bedrängnis
Die Börse traut Icahn einiges zu: Die Yahoo-Aktie schoss am Dienstag nach ersten Gerüchten um über fünf Prozent nach oben auf mehr als 25,50 Dollar. Damit notiert sie inzwischen wieder weit über dem Kurs vor dem Microsoft-Angebot Anfang Februar von rund 19 Dollar.
Icahn könnte über den Yahoo-Verwaltungsrat Konzernchef Jerry Yang drängen, das Microsoft-Angebot doch noch anzunehmen. Ebenso könnte er eine Mehrheit für Yangs Ablösung suchen. In jedem Fall müsste Icahn auf der Hauptversammlung von Yahoo am 3. Juli eigene Vertreter in den Verwaltungsrat wählen lassen. Im vergangenen Jahr hatte der Investor hinter den Kulissen wesentlich dazu beigetragen, dass eine zunächst gescheiterte Übernahme des US-Softwarespezialisten BEA Systems durch den Oracle-Konzern doch noch zustande kam.
Quelle: ntv.de