Wir sind Konjunkturlokomotive Ifo-Index weiter gut
24.05.2007, 10:15 UhrDie deutsche Wirtschaft bleibt nach Einschätzung von Experten auch in den kommenden Monaten die Konjunkturlokomotive in der Eurozone. Während in den großen Volkswirtschaften Frankreich und Italien das Geschäftsklima im Mai überraschend gesunken ist, verharrte mit dem Ifo-Geschäftsklimaindex das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer unverändert bei 108,6 Punkten. Die Experten sprechen in ersten Stellungnahmen einhellig von einem weiter robusten Aufschwung in der deutschen Industrie.
Die 7.000 befragten Unternehmen beurteilten ihre Aussichten besser, ihre Lage jedoch etwas weniger zuversichtlich als im April. Besonders die Industrie blickt zuversichtlicher in die Zukunft. "Für das Exportgeschäft sind sie ebenfalls noch optimistischer als im Vormonat", so Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Zudem planten mehr Firmen, neue Mitarbeiter einzustellen. Auch bei den Großhändlern stieg die Zuversicht.
Dagegen trübte sich die Stimmung am Bau, bei den Dienstleistern und im Einzelhandel ein. Besonders pessimistisch blickten die Einzelhändler nach vorn. Vor allem langlebige Konsumgüter würden sich weiter schlecht verkaufen, sagte Ifo-Experte Gebhard Flaig. Insgesamt hätten die Firmen die Mehrwertsteuerlast aber weitgehend verdaut.
Industrieboom beflügelt dauerhaft
Der Teilindex für die Geschäftserwartungen stieg auf 104,8 von 104,3 Zählern im Vormonat. Der Lageindex sank auf 112,5 von revidiert 113,1 Punkten. Analysten hatten einen Anstieg des Barometers für die Erwartungen auf 104,5 Punkte und beim Lageindex auf 113,5 Punkte vorausgesagt.
Experten sehen im aktuellen Industrieboom ein gutes Omen für die Zukunft. "Es findet sich kein Haar in der Suppe", sagte Dirk Schumacher von Goldman Sachs. Auf mittlere Frist bleibe das Wachstum dynamisch. Die brummende Industrie dürfte nach Einschätzung von Citigroup-Volkswirt Jürgen Michels auf andere Branchen abstrahlen: "Das macht auch Hoffnung für den privaten Konsum". Im Laufe des Jahres dürfte sich die Konjunktur etwas abschwächen, sagte Ralph Solveen von der Commerzbank: Steigende Zinsen, der starke Euro und die schwächere US-Wirtschaft sollten sich bemerkbar machen.
Quelle: ntv.de