Sofas schmackhaft machen Ikea hebt die Preise an
01.10.2008, 14:37 UhrDas weltgrößte Möbelhaus Ikea stellt sich Deutschland auf ein langsameres Wachstum ein. Im gerade begonnenen Geschäftsjahr 2009 wolle Ikea den Umsatz in seinem wichtigsten Markt mindestens stabil halten, sagte Petra Hesser, die Geschäftsführerin von Ikea Deutschland, am Mittwoch in Frankfurt. "Wir rechnen nicht mit einem Umsatzminus."
Im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 stieg der Umsatz auch dank der Eröffnung zweier neuer Häuser um drei Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor war das schwedische Unternehmen in Deutschland noch um acht Prozent gewachsen. Bisher hatte Ikea nur 2002 ein Umsatzminus verzeichnet.
Rabattschlacht abgesagt
Nachdem die Preise im vergangenen Jahr stabil geblieben seien, habe das Möbelhaus sie im aktuellen Katalog im Schnitt um rund drei Prozent erhöht, sagte Hesser. An Rabattschlachten will sich Ikea nicht beteiligen.
Zu schaffen macht dem Möbelgiganten die Kaufzurückhaltung. Die Kunden gäben wegen sinkender Einkommen, steigender Energiekosten und Lebensmittelpreise weniger Geld für neue Möbel aus. "Wir gehen nicht davon aus, dass der Möbelmarkt weiter wachsen wird", sagte Hesser.
Unmotivierte Kunden
Seit dem Frühjahr gehen die Umsätze im deutschen Möbelhandel deutlich zurück. "iPod und Co. können die Menschen zum Kauf animieren. Wir stellen uns die Frage, warum ein Sofa nicht genauso interessant sein kann", sagte Hesser. Ikea wolle den Verbrauchern den Kauf von Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen wieder schmackhaft machen.
Zum Gewinn macht Ikea keine Angaben. "Ich bin zufrieden", sagte Hesser nur. 100 Mio. Menschen besuchten 2007/08 eines der 43 Einrichtungshäuser, zwei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Kunden ging um 1,3 Prozent auf 46 Mio. zurück. Sie gaben aber etwas mehr in den Möbelhäusern aus. Die durchschnittliche Summe auf den Kassenbons sei um gut zwei Euro auf 68 Euro gestiegen, sagte Hesser.
Zwei Neue für Deutschland
Weltweit steigerte der schwedische Möbelriese den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um sieben Prozent auf 21,2 Mrd. Euro. Deutschland macht mit 15 Prozent weiter das größte Stück des Kuchens aus, gefolgt von den USA und Frankreich mit je zehn Prozent. Wachstumspotenzial sieht Hesser für Ikea in Asien. Der Konzern beschäftigt weltweit 127.800 Mitarbeiter, davon 13.605 in Deutschland.
20 neue Einrichtungshäuser will die Möbelkette im laufenden Geschäftsjahr eröffnen, davon zwei in Deutschland. Weiße Flecken auf der Deutschlandkarte sieht Hesser noch in Baden-Württemberg, Interesse bestehe aber auch an weiteren Standorten in Nordrhein-Westfalen.
Quelle: ntv.de