Meldungen

IPO 21. März Immobilieninvestor Polis

Die Berliner Immobilienfirma Polis will mit ihrem für März geplanten Börsengang etwa 100 Millionen Euro bei Investoren einsammeln. "Wir wollen den Börsenerlös zum weiteren Portfolio-Ausbau einsetzen", sagte Vorstandschef Alan Cadmus in Frankfurt.

Polis investiert in Bürogebäude in Großstädten mit einem Kaufpreis von fünf bis 20 Millionen Euro. Zu 60 Prozent werden die Immobilienkäufe mit Krediten finanziert. Bei einem Eigenanteil von 40 Prozent könnten Investitionen für 150 bis 200 Millionen Euro gestemmt werden, sagte Finanzvorstand Matthias von Bodecker. Das Geld soll innerhalb eines Jahres angelegt werden. Derzeit besitzt Polis 16 Immobilien mit einem Verkehrswert von 142 Millionen Euro.

Die 1998 gegründete Firma bietet im Zuge des Börsengangs vom 14. bis 20. März insgesamt bis zu 6,2 Millionen Aktien zum Kauf an. Davon stammen zunächst 5,14 Millionen Stück aus einer Kapitalerhöhung. Zwei kleinere institutionelle Anleger geben bis zu 0,28 Millionen Anteilsscheine ab. Bei hoher Nachfrage stelle Polis über eine weitere Kapitalerhöhung nochmals bis zu 0,77 Millionen Anteilsscheine als Mehrzuteilungsoption zur Verfügung.

Der Emissionserlös von 73,3 bis 104,7 Millionen Euro fließt also fast vollständig auf das Firmenkonto. Sollten alle angebotenen Aktien bei Investoren untergebracht werden, beläuft sich der Streubesitz auf 56 Prozent. Die Anteile der beiden Großaktionäre, die zur niederländischen Rabobank gehörende Bouwfonds Asset Management sowie die Karlsruher Mann Immobilien, schmelzen auf jeweils 15,1 Prozent von bislang je 32,6 Prozent. Die Aktienemission in den Prime Standard organisiert die HVB.

Polis kehrte nach den verlustreichen Jahren 2004 und 2005 im vergangenen Jahr in die Gewinnzone zurück und verbuchte einen Überschuss von 0,5 Millionen Euro. "Wir haben Immobilien abschreiben müssen", erklärte Bodecker und verwies auf den damals schwachen Immobilienmarkt. "Die Talsohle ist durchschritten. Der Leerstand geht zurück", zeigte er sich nun zuversichtlich. "Mit den 16 Objekten, die wir jetzt haben, werden wir Mieteinnahmen von knapp zehn Millionen Euro erzielen." Die Analysten der HVB rechnen bei Polis für 2007 mit einem Nettogewinn von 10,3 Millionen Euro sowie 13,6 Millionen Euro 2008. Den bei Immobiliengesellschaften stark beachteten Net-Asset-Value, der den Vermögenswert des Unternehmens abzüglich der Verbindlichkeiten angibt, bezifferten die Experten in einer Studie per Ende 2007 mit 151 Millionen Euro nach 61 Millionen Euro Ende 2006.

Gespannt warten die Polis-Manager auf eine Festlegung der Richtlinien für steuerbegünstigte Immobilienaktien (Reits) durch die Bundesregierung. "Wir wollen ein Reit werden", sagte Cadmus.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen