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Schwere Hypothek Qimonda Infineon in Verlustzone

Der Halbleiterkonzern Infineon ist im vergangenen Quartal vor allem wegen erneuter Abschreibungen auf die Speicherchiptochter Qimonda in den roten Zahlen geblieben. Unter dem Strich sei ein Fehlbetrag von 592 Mio. Euro geblieben, teilte der Dax-Konzern mit.

Im Kerngeschäft erreichte das Unternehmen operativ hingegen einen Ergebniszuwachs. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen ohne Qimonda habe sich verglichen mit dem Vorquartal auf 71 Mio. Euro nahezu verdoppelt. Der Umsatz sei um zwei Prozent auf 1,03 Mrd. Euro geschrumpft.

Im Zuge seines Sparprogramms kündigte der seit Juni amtierende Vorstandschef Peter Bauer den Abbau von 3000 Stellen an. Zwischen dem dritten Geschäftsquartal 2007/08 und dem Schlussquartal 2008/09 will Infineon jährliche Einsparungen von mehr als 200 Mio. Euro erreichen. "Die Risiken der aktuellen Marktbedingungen, die nachteilige Wechselkursentwicklung und die Anforderungen der Reorganisation an das Unternehmen machen einen Personalabbau unvermeidlich", hieß es.

Tiefrote Zahlen bei Qimonda

Zuvor hatte Qimonda seine Zahlen vorgestellt. Demnach ist der Verlust eingedämmt worden. Allerdings schrieb das Unternehmen weiterhin mehr Verlust als Umsatz. Der Fehlbetrag habe im dritten Geschäftsquartal des laufenden Geschäftsjahres 401 Mio. Euro betragen, teilte Qimonda mit. Im Vorquartal hatte die schwankungsanfällige Qimonda noch einen Verlust von 482 Mio. Euro verbucht. Allerdings schrumpfte auch der Umsatz weiter um sieben Prozent auf 384 Mio. Euro.

Für das restliche Geschäftsjahr 2007/08, das Ende September endet, und die weitere Zukunft zeigte sich der schwer gebeutelte Speicherchiphersteller nun wieder etwas optimistischer. "Wir konnten unseren Verlust im dritten Quartal reduzieren sowie beträchtliche Fortschritte bei der Umsetzung unseres Produktivitätssteigerungs- und Kostensenkungsprogramm machen und erwarten, dass sich die Wirkung im laufenden und in den nächsten Quartalen bemerkbar macht", erklärte Vorstandschef Kin Wah Loh.

Das Unternehmen sei auf gutem Weg, die angepeilten Einsparungen von 180 Mio. Euro bis zum Ende des Geschäftsjahres zu erreichen. Die Kasse des Unternehmens schrumpft indessen weiter zusammen. Ende Juni verzeichnete Qimonda erstmals seit seiner Ausgliederung aus der Mutter im Mai 2006 Nettoschulden von einer Mio. Euro. Innerhalb eines Quartals verbrannte das Unternehmen damit 217 Mio. Euro seiner Barschaft.

Quelle: ntv.de

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