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Tauziehen um Hamburger Hafen Interessenten ausgesiebt

Eine Teilprivatisierung der Hamburger Hafengesellschaft HHLA rückt möglicherweise in greifbare Nähe. Aus einem Kreis von mehr als 100 Interessenten sei eine kleine Gruppe ausgewählt worden, die nun Zugriff auf den Datenraum der HHLA erhalte, sagte ein Sprecher der Finanzbehörde in Hamburg. Die Interessenten seien aufgefordert, ein Angebot für die zum Verkauf stehenden 49,9 Prozent an der Hafengesellschaft abzugeben. Angaben zu einzelnen Interessenten mache die Finanzbehörde nicht.

Die Tageszeitung "Die Welt" berichtet unter Berufung auf Kreise der Bieter, dass die Deutsche Bahn zusammen mit der Investmentbank Morgan Stanley eine Offerte plant. Ebenso gehöre die australische Bank Macquarie zu den Interessenten. Macquarie hatte zuletzt durch die geplante Übernahme des Energiedienstleisters Techem für Schlagzeilen gesorgt.

Die Bahn hatte sich bereits vor einem Jahr vergeblich um einen Einstieg bei der HHLA und der Hamburger Hochbahn bemüht. Der Hamburger Senat hatte der Bahn den Zuschlag angeboten, wenn diese ihren Konzernsitz von Berlin in die Hansestadt verlege. Nachdem die Bundesregierung klargestellt hatte, dass ein Umzug nicht in Frage käme, waren die Gespräche im Januar 2006 gescheitert.

Bis zum Frühsommer will sich der Hamburger Senat auf einen Kaufkandidaten festlegen. Als möglicher Kaufpreis werden 800 Mio. bis eine Mrd. Euro genannt. Die HHLA hat im vergangenen Jahr rund eine Mrd. Euro Umsatz und einen Vorsteuergewinn von deutlich über 100 Mio. Euro erreicht.

In den vergangenen Monaten hatten Hafenarbeiter mehrfach gegen eine Teilprivatisierung protestiert. Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze.

Quelle: ntv.de

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