Meldungen

IWF gewährt Kredit Island kriegt Hilfe

Der Internationale Währungsfonds hat beschlossen, das von der Finanzkrise besonders betroffene Island mit einem Kredit zu unterstützen. Die IWF-Mitgliedsstaaten hätten sich auf die Hilfen für Island verständigt, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn in Washington am Rande des Weltfinanzgipfels. Über den Kredit solle am Mittwoch endgültig abgestimmt werden. Strauss-Kahn machte keine Angaben zur Höhe der Hilfe. Berichten zufolge hatte Island um zwei Mrd. Dollar gebeten.



Die Prüfung des Kredits war wegen eines Streits über die ausländischen Spareinlagen bei der verstaatlichten Landsbanki verzögert worden. Nun nähert sich Island nach den Worten von Ministerpräsident Geir Haarde einer Lösung an. Tausende europäische Sparer haben seit der staatlichen Übernahme der Landsbanki keinen Zugriff mehr auf ihre Konten bei deren Online-Tochter Icesave. Großbritannien hat daraufhin Vermögenswerte der Bank beschlagnahmt. Island wollte dagegen vor Gericht ziehen. Die Europäische Union habe sich aber gegen den Schritt ausgesprochen und sei nun an den Verhandlungen über eine Lösung beteiligt, sagte Haarde.



Island ist von der Finanzkrise besonders betroffen. Die Regierung musste die größten Banken des Landes verstaatlichen. Der Inselstaat mit nur 320.000 Einwohnern steht wegen der internationalen Bankenkrise am Rande eines Staatsbankrotts. Am Samstag forderten rund 6.000 Demonstranten in der isländischen Hauptstadt Reykjavik Regierungsmitglieder zum Rücktritt auf.



Türkei und IWF vor Einigung



Doch Island ist nicht das einzige Land, das Hilfe vom IWF braucht. Neben Ungarn und Pakistan bemüht sich auch die Türkei um einen Kredit. "Die Türkei und der IWF werden sich in naher Zukunft auf ein Finanzpaket einigen", erklärt Strauss-Kahn. Bisher gebe es noch einige Meinungsverschiedenheiten über das Ausmaß notwendiger Anpassungen in der Türkei und über deren mögliche Auswirkungen, sowie über die Höhe des Kredits, sagte der IWF-Chef.



Er sei aber sicher, dass es schnell zu einer Einigung kommen werde, was im Hinblick auf die Stabilisierung der Lage in der Türkei auch erforderlich sei, fügte der IWF-Chef hinzu. Strauss-Kahn hatte am Samstag mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyid Erdogan verhandelt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen