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Wer will Hapag-Lloyd? Käufer gesucht

Der an Hapag-Lloyd interessierte Hamburger Investorenkreis erwägt die Einbindung von Finanzinvestoren bei einer Übernahme der TUI-Reederei. "Es stellt sich die Frage, ob man einen Private-Equity-Investor mit ins Boot holt", sagte Harald Christ, Generalbevollmächtigter der Weberbank, der sich an dem Konsortium beteiligen will. Allerdings gelte es zunächst, eine größere Gruppe von Unternehmern zu finden, die bereit ist, Hapag-Lloyd zu kaufen. Zum Stand der Vorbereitungen für die "Hamburger Lösung" sagte er nur: "Ich gehe davon aus, dass die Interessenten in den nächsten Tagen vernetzt werden."

Kreisen zufolge hatten sich die Investoren am Mittwoch mit TUI-Chef Michael Frenzel getroffen. "Es gab Kontakte zwischen Frenzel und den Hamburger Kaufleuten", sagte ein TUI-Sprecher. Ein Sprecher des Hamburger Bankiers Christian Olearius, der mit Kühne & Nagel-Mehrheitseigner Klaus-Michael Kühne und Ex-Wirtschaftssenator Wolfgang Peiner als treibende Kraft des Vorhabens gilt, erklärte: "Kontakt zur TUI AG besteht. Jetzt gilt es zu arbeiten."

Die auch als Kandidat gehandelte Versandhaus-Familie Otto, die Eigentümerfamilie des Emissionshauses MPC und die Industriellenfamilie Oetker mit der Reederei Hamburg-Süd sind nach eigenen Angaben nicht Teil des Hamburger Konsortiums. Die Beteiligungsgesellschaft Mayfair der Tchibo-Erben Günter und Daniela Herz erklärte ebenfalls, nicht an Hapag-Lloyd interessiert zu sein.

Experten tippen auf NOL

Branchenexperten rechnen dem Konkurrenten Neptune Orient Lines aus Singapur unverändert gute Chancen für einen Zuschlag für Hapag-Lloyd aus. "Das wäre eine Transaktion, die für die Aktionäre Wert schaffen würde", sagte ein Analyst von Morgan Stanley. "Da gäbe es große Synergien." TUI-Chef Frenzel hatte Anfang der Woche erklärt, bislang gebe es keine Verhandlungen mit NOL.

Andere Bieter aus Asien kommen Experten zufolge eher nicht in Betracht. Die chinesischen Hapag-Lloyd-Konkurrenten hätten viele Schiffe bestellt und wenig Kapital für eine Übernahme der Hamburger Reederei, sagte ein Analyst. Kreisen zufolge hat Cosco bereits abgewunken. "Der Markt ist volatil und Cosco ist sehr vorsichtig bei solchen Investitionen", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Quelle: ntv.de

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