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Noch viel zu tun Karstadt mit Umsatzdelle

Der Einzelhandels- und Reisekonzern KarstadtQuelle ist mit schrumpfenden Umsätzen in dieses Jahr gestartet. Die Erlöse in den drei operativen Bereichen Warenhaus, Versand und Reise hätten sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro verringert, teilte der Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mit. Im Warenhausgeschäft baute KarstadtQuelle den operativen Verlust leicht ab.

Im Versandhandelsgeschäft schrumpften die Erlöse um 2,7 Prozent auf 982 Millionen Euro. Die Sparte werde 2007 aber in die Gewinnzone zurückkehren, versprach Konzernchef Thomas Middelhoff, der vor den Aktionären trotz der Umsatzrückgänge das Bild einer rosigen Zukunft für den neu strukturierten Konzern zeichnete, der künftig unter dem Namen "Arcandor" firmieren soll. "Knapp drei Jahre nach dem offenen Ausbruch der Krise ist der Konzern in weiten Teilen saniert, finanziell auf gesundem Fundament und derzeit dabei, sich neu ausgerichtet auf eine Wachstumsphase zu begeben."

Middelhoff musste aber einräumen, dass noch nicht alle Probleme gelöst sind: "Noch sind wir mitten in der Sanierung", sagte er mit Blick auf den Versandhandel des Konzerns, der mit Verlusten und Umsatzrückgängen kämpft. Bei den Warenhäusern ging der Umsatz im ersten Quartal um 0,8 Prozent zurück. Konkurrent Metro hatte die Umsätze im Inland im ersten Quartal flächenbereinigt um 2,1 Prozent gesteigert.

Die Verluste der Karstadt-Warenhäuser vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sanken leicht auf 26,5 Millionen (27,2) Millionen Euro. Middelhoff sagte Befürchtungen über einen Mehrwertsteuerschock hätten sich nicht bewahrheitet. "Bei Karstadt zeigt der Trend weiter nach oben", rief er den Anteilseignern zu.

Der Manager bekräftigte seine Prognose für 2008/09. "Wir haben unser Ziel eines Ebitda von über 1,3 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2008/09 fest im Visier." Der Konzernumsatz soll dann bei 23 Milliarden Euro liegen. Gelingt dem Konzern im laufenden Rumpfgeschäftsjahr 2007 der Verkauf von Immobilien, könne er mit weiteren außerordentlichen Erträgen in Höhe von mehr als 1,6 Milliarden Euro rechnen. Dann könnten sich die Aktionäre auch wieder Hoffnung auf eine Dividende machen.

Middelhoff hatte vor gut zwei Jahren bei dem damals auf die Pleite zusteuernden Essener Konzern das Ruder übernommen und das Unternehmen seitdem unter anderem durch Immobilien-Verkäufe und Übernahmen in der Touristik gründlich umgekrempelt. Dies soll auch mit dem neuen Namen "Arcandor" deutlich werden, dem die Hauptversammlung zustimmen sollte. Erst am Mittwoch hatte KarstadtQuelle den Verkaufsfernsehsender Home Shopping Europe (HSE24) gekauft, um seinen Vertrieb zu stärken.

Quelle: ntv.de

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