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Schwache Börsen, hohe Preise Kauflust am Boden

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten und höhere Preise für viele Lebensmittel haben das Konsumklima deutlicher als erwartet getrübt. Die Verbraucher sagten im August eine schwächere Konjunktur und eine geringere Kaufkraft voraus, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Mittwoch zu ihrer Umfrage unter 2.000 Deutschen mitteilte.

Auch deren Bereitschaft zu größeren Anschaffungen ließ nach. Der GfK-Konsumklimaindex sank deshalb auf 7,6 von revidiert 8,5 Punkten. Analysten hatten mit einem schwächeren Rückgang gerechnet.

"Die derzeit aktuellen Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten verstärken die Konsumenten in der Annahme, dass die Konjunkturdynamik in Deutschland an Fahrt verlieren dürfte", schrieb die GfK. Der starke Euro und steigende Zinsen dämpften die Euphorie ebenfalls. Der Indikator für die Konjunkturerwartungen sank um 20,4 auf 48,4 Zähler. Die Krise am amerikanischen Immobilienmarkt hatte die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt geschickt und die Furcht vor einem Ende des globalen Aufschwungs aufkommen lassen. Das Ifo-Geschäftsklima der Unternehmen und die ZEW-Konjunkturerwartungen professioneller Anleger hatten deshalb ebenfalls nachgegeben.

Auch zu ihren eigenen finanziellen Aussichten äußerten sich die Befragten nicht mehr so positiv. "Die deutlichen Preissteigerungen bei Milch- und Brotprodukten betrachten immer mehr Verbraucher als Gefahr für ihre Kaufkraft", begründete die GfK. Sie befürchten zudem, dass die Preiserhöhungen auf andere Bereiche übergreifen. Die steigende Beschäftigung und spürbare Lohnerhöhungen verhinderten einen noch stärkeren Rückgang der Einkommenserwartungen, dessen Indikator um 18,7 auf 9,2 Punkte sank.

Die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen blieb vergleichsweise robust. Der entsprechende Teilindikator gab um 2,6 auf 6,4 Punkte nach. Dabei zeigt sich eine wachsende Kluft zwischen den Bevölkerungsschichten. "Während die gehoben sozialen Schichten eine deutlich verbesserte Konsumlaune verspüren, erlebt die Konsumneigung der Rentner überdurchschnittlich starke Verluste", hieß es. Letzteres traf auch auf Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger zu.

Quelle: ntv.de

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