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Investmentbanken Keine Boni für die Bosse

Für die Chefs der großen Investmentbanken gibt es in diesem Jahr angesichts der schwersten Finanzkrise seit Jahrzehnten keinen Bonus. Nach der Deutschen Bank, Goldman Sachs, Credit Suisse und UBS kündigten nun auch die Spitzenmanager von Morgan Stanley und Merrill Lynch einen Verzicht an. Weltweit stehen die Top-Banker massiv unter politischem Druck, für 2008 keine Boni einzustreichen, da viele Häuser mit Milliarden-Steuergeldern gestützt werden mussten.

"Unser gesamter Pool an Boni wird in diesem Jahr ohnehin dramatisch sinken", sagte Morgan-Stanley-Chef John Mack in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Gründe seien neben den schrumpfenden Erträgen im schwierigen Marktumfeld auch die Kursverluste der Aktien. Mack hatte bereits vergangenes Jahr nach hohen Handelsverlusten im Schlussquartal auf einen Bonus verzichtet.

Die erfolgsabhängigen Gehaltskomponenten machen üblicherweise den größten Teil der Managervergütung in der Finanzbranche aus. Auch die Boni für die Investmentbanker unterhalb der Führungsebene dürften in diesem Krisenjahr in allen Häusern deutlich niedriger ausfallen.

Merrill-Chef John Thain, der bei seinem Amtsantritt vor einem Jahr noch 15 Mio. Dollar kassiert hatte, übt sich dieses Jahr in Verzicht. Dies sei angesichts des schwierigen Konjunktur- und Marktumfelds angemessen, teilte er dem Aufsichtsgremium seines Hauses mit.

Zuvor hatte es in einem Bericht des "Wall Street Journal" geheißen, Thain wolle als Belohnung für den erfolgreichen Verkauf von Merrill an die Bank of America bis zu 10 Mio. Dollar einstreichen. Dies stoße bei den zuständigen Gremien der Bank aber auf Ablehnung. Das Traditionshaus musste im September nach Milliardenabschreibungen an die Bank of America notverkauft werden.

Quelle: ntv.de

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