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RWE-Chef vor der Ablösung Keine Entscheidung über Roels

Beim Essener Energiekonzern RWE ist nach Informationen aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen noch keine Entscheidung über die berufliche Zukunft von Konzernchef Harry Roels gefällt worden. Aufsichtsratschef Thomas Fischer werde mit den Gremien über Roels sprechen und dann werde es einen Beschluss geben, hieß es am Montag in den Kreisen. Bei der Sitzung des Kontrollgremiums am Mittwoch wolle Aufsichtsratschef Fischer eine Entscheidung herbeiführen.

Die "Financial Times Deutschland" berichtete, Roels solle abgelöst werden, es gebe bereits einen Nachfolgekandidaten. Eine RWE-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab. Der Vertrag von Roels läuft im Februar 2008 aus.

Auf Seiten der kommunalen Vertreter im Aufsichtsrat war in der Vergangenheit spekuliert worden, Roels Vertrag könne angesichts der im Konzern geltenden Altersregeln noch um zwei Jahre verlängert werden. Der Niederländer wird im Juli kommenden Jahres 60 Jahre alt. In diesem Frühjahr geben bereits Finanzchef Klaus Sturany und RWE-Power-Chef Jan Zilius ihre Posten ab. Fischer, der auch Chef der WestLB ist, hatte hierzu im November gesagt, dass Sturany und Zilius "nach den üblichen Konzerngepflogenheiten im Alter von 60 Jahren in den Ruhestand treten".

Trotz eines kräftig gestiegenen Aktienkurses und eines guten Ergebnisses im abgelaufenen Jahr stehe Roels bei Aktionären zunehmend in der Kritik, berichtete die Zeitung. Sie vermissten vor allem eine Vision für die kommenden Jahre. Zusätzlich belastet wird Roels dem Bericht zufolge dadurch, dass RWE wegen seiner hohen Barreserven seit Monaten als mögliches Ziel einer feindlichen Übernahme gilt.

Einen Nachfolger könne Fischer allerdings nur mit der Zustimmung der Kommunalvertreter im Aufsichtsrat durchsetzen. Ruhrgebietsstädte wie Essen, Mülheim und Dortmund halten etwa 30 Prozent der Aktien. Die Vertreter der Mitarbeiter sollen im Aufsichtsrat dem Bericht zufolge ihre Unterstützung für Fischers Kandidaten signalisiert haben.

Quelle: ntv.de

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