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Aggressive Investitionspolitik KfW-Chefanwärter wackelt

Die Ernennung von Ulrich Schröder zum Chef der staatlichen Förderbank KfW ist nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wieder gefährdet. Der Kandidat von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender der NRW.Bank rund fünf Milliarden Euro in strukturierte Kredite vor allem in den USA investiert.

Kollegen aus den Förderbanken der anderen Bundesländer kritisierten Schröder mehrmals wegen seiner aggressiven Investitionspolitik. Sie haben Angst, dass die EU-Kommission ihnen wegen solcher Geschäfte die Existenzgrundlage entzieht. Ähnlich wie die KfW sollen sich die staatlichen Förderbanken auf die Mittelstandsfinanzierung, die Bereitstellung von Risikokapital sowie die Finanzierung von Umweltschutzprojekten in Deutschland konzentrieren.

Bisher konnte die nordrhein-westfälische Förderbank nennenswerte Wertberichtigungen aus den US-Geschäften nur vermeiden, weil sie die Positionen nach deutschen Bilanzierungsrichtlinien im Anlagebuch führt. Experten gehen davon aus, dass bei einer international gebräuchlichen Rechnungslegung Wertberichtigungen in Höhe von mehreren 100 Millionen Euro angefallen wären.

"Es gibt erschreckende Parallelen mit der IKB", sagt ein Landesbanker. Die NRW.Bank hält dagegen "vorübergehende Wertschwankungen für nicht relevant". Nun muss der Verwaltungsrat der KfW entscheiden, ob Schröder tatsächlich der richtige Chef für die Förderbank des Bundes sein kann.

Quelle: ntv.de

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