Schröder kommt am 1. Sept. KfW mit neuem Chef
25.06.2008, 22:11 UhrDer neue Chef der Staatsbank KfW, Ulrich Schröder, tritt sein Amt zum 1. September an. Das beschloss der Verwaltungsrat in Berlin. Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) teilten mit, Schröder werde aber bereits zuvor aktiv in den Verkaufsprozess der Mittelstandsbank IKB eingebunden. Schröder ist noch Chef der Landesförderbank NRW.Bank.
In der letzten Verkaufsrunde für die IKB verhandelt die KfW mit drei Bietern. Dazu sollen die schwedische Großbank SEB und US-Finanzinvestoren gehören. Die Milliardenverluste der IKB in den USA, an der die KfW mit rund 45,5 Prozent beteiligt ist, hatten die KfW selbst schwer getroffen. Der Verwaltungsrat nahm zudem das geplante Sparprogramm bei der KfW in Höhe von 75 Mio. Euro zur Kenntnis.
Chefgehalt verdoppelt
Der Verwaltungsrat, der von Glos geleitet wird, beschloss, dass Schröders Position als KfW-Chef deutlich aufgewertet wird. Er wird als Vorstandsvorsitzender deutlich mehr verdienen als seine Vorgängerin Ingrid Matthäus-Maier, die im April wegen der IKB-Krise zurückgetreten war. In Kreisen hieß es, das Jahressalär solle über 800.000 Euro liegen. Dies ist die Größenordnung, die Schröder bei der NRW.Bank bekommen hatte. Matthäus-Maier hatte über 400.000 Euro verdient.
Die angepeilten Einsparungen betragen rund 15 Prozent der KfW- Verwaltungskosten. Die Töchter der KfW wie etwa der Projekt- Finanzierer Ipex sind davon ausgenommen. In diesem Jahr sollen als erster Schritt die Verwaltungskosten um fünf Prozent gesenkt werden. Für das Sparprogramm mit dem Namen "Perspektive KfW" hatte die Unternehmensberatung McKinsey die Förderbank durchleuchtet.
Die IKB hatte sich in großem Stil mit faulen US-Krediten verspekuliert. Die staatliche KfW-Bankengruppe als Großaktionärin, der Bund sowie die Bankenwirtschaft mussten rund 8,5 Mrd. Euro Risiken abdecken, um die IKB vor der Pleite zu bewahren. Die Hauptlast trägt die KfW.
Quelle: ntv.de