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Erster Lehman-Pleite-Prozess Kläger scheitern in Frankfurt

Im ersten Prozess um die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers sind Anleger mit einer Klage wegen Falschberatung gescheitert. Das Landgericht Frankfurt am Main wies die Klage eines Ehepaars aus Hessen gegen die Frankfurter Sparkasse ab. Die Kläger hatten im Jahr 2006 für rund 12.000 Euro Zertifikate von Lehman Brothers gekauft. Diese waren nach der Insolvenz der Investmentbank im September wertlos geworden. Das klagende Ehepaar hatte geltend gemacht, es sei von der Sparkasse nicht ausreichend auf einen möglichen Totalverlust hingewiesen worden.

Das Gericht urteilte nun, dass zum Zeitpunkt des Zertifikate-Verkaufs die Pleite von Lehman Brothers nicht absehbar gewesen sei. Im Jahr 2006 habe nicht mit der Finanzkrise gerechnet werden können. Bei Lehman Brothers habe es sich um eine "renommierte Investmentbank" gehandelt. Ein "hervorgehobener" Hinweis auf einen Totalverlust sei nicht notwendig gewesen. In den Verkaufsunterlagen sei über diese Möglichkeit ausreichend informiert worden.

Das Gericht urteilte zudem, dass die Bank ausreichend über mögliche Kursverluste des Zertifikats sowie über Kosten und Gebühren aufgeklärt habe. Mit dem Wertpapier hatte das Ehepaar auf das Kursverhältnis zwischen zwei Aktienindizes spekuliert. Das Paar wollte mit der Klage erreichen, dass das Kreditinstitut den Kauf der Wertpapiere wieder rückgängig macht.

Die Kläger können gegen das Urteil Berufung einlegen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung könnten allerdings Jahre vergehen. Das Ehepaar hatte schon vor der Pleite von Lehman geklagt und wollte damals für die Kursverluste des Zertifikats entschädigt werden. Nach der Insolvenz hatten die Kläger in dem Prozess dann vor allem auf den Vorwurf abgestellt, nicht ausreichend über einen möglichen Totalverlust aufgeklärt worden zu sein.

Die Fraspa hat nach eigenen Angaben an 5000 Privatkunden Lehman-Zertfikate verkauft. Die Papiere sind seit der Insolvenz des Instituts im September de facto wertlos. Auch die Sparkassen in Hamburg und Hannover sowie die Dresdner Bank und die Citibank haben in den vergangenen Jahren das Produkt intensiv verkauft. Genaue Zahlen über Geschädigte und deren Verluste gibt es nicht.

Quelle: ntv.de

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