Meldungen

Gewinnwarnung schockt KlöCo stapelt tiefer

Der Preisdruck in der Stahlbranche durchkreuzt die Gewinnziele des Duisburger Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo). Das Unternehmen reduziert seine Prognose für das laufende Jahr und sorgt damit für einen kräftigen Kursrutsch an der Börse. Die Aktie verliert rund 19 Prozent.

Der Vorstand erwartet nun ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda), das rund zehn Prozent unter dem Vorjahreswert von 395 Mio. Euro liegt. Damit würde KlöCo die eigene Planung verfehlen. Im August hatte das Unternehmen angekündigt, das Ebitda des Jahres 2006 übertreffen zu wollen. Grund für den schwächeren Ausblick sei die "unbefriedigende Entwicklung einiger Stahlpreise".

"Insbesondere die Preise bei Edelstahl haben sich durch den dramatischen Verfall des Nickelpreises in den vergangenen Monaten negativ entwickelt", erläuterte KlöCo. Konzernchef Thomas Ludwig äußerte die Hoffnung, dass die Edelstahlpreise im vierten Quartal "den Boden finden". Auch was die Entwicklung der Flachstahlpreise angeht, sei er optimistisch, sagte Ludwig.

Seine Einkaufstour will der Konzern weiter fortsetzen. "Wir werden weiter zukaufen, wenn sich Gelegenheiten bieten", sagte der Vorstandschef. Übernahmeziele seien vor allem kleinere Unternehmen.

Mit dem Geschäftsverlauf unabhängig von der Gewinnsituation zeigte sich KlöCo zufrieden. Die Absatzmengen in Europa und Nordamerika seien weiterhin zufriedenstellend. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um rund 15 Prozent auf 4,75 Mrd. Euro.

Analysten ziehen Konsequenzen

Die Deutsche Bank senkte ihre Empfehlung für die Aktie am Vormittag auf "hold" von "buy". Außerdem reduzierten die Analysten das Kursziel auf 47 von zuvor 64 Euro.

Die Experten rechnen mit erheblichem Druck auf den Kurs von Klöckner und Senkungen der Gewinnschätzungen des Marktes. Probleme seien die höher als erwartet ausgefallenen Schulden, die das Unternehmen für Zukäufe eingehen musste, die erwarteten schwachen Margen im dritten Quartal, die verminderte mittelfristige Transparenz und das gesunkene Vertrauen. Ein Erreichen des Gesamtjahresziels für das Ebitda sei ausgeschlossen, heißt es weiter.

Vor wenigen Tagen hatte bereits der schwedische Stahlhändler BE Group mit einer Gewinnwarnung aufgewartet.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen