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Bau-Mindestlöhne Kompromiss geschafft

Nach erfolgreicher Schlichtung nähert sich der monatelange Streit um Mindestlöhne am Bau dem Ende. In fast zwölfstündigen Verhandlungen in Königswinter bei Bonn gelang es Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) als Schlichter, mit den Tarifparteien einen Kompromiss zu vereinbaren - vor allem für die ausstehende Regelung für Ostdeutschland.

Der Kompromiss sieht nach Angaben der Arbeitgeberverbände - dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) - sowie der IG BAU für Ostdeutschland ab 1. September 2008 folgende Mindestlöhne vor: Für einfache Bauarbeiten (Mindestlohn 1) sollen 9,00 Euro pro Stunde, für qualifiziertere Bauarbeiten (Mindestlohn 2) 9,80 Euro gezahlt werden. Gelten soll diese Regelung für ein Jahr. Die Gremien der Tarifparteien müssen dem Kompromiss bis zum 4. Juli allerdings noch zustimmen.

"Wir sind froh, dass die Mindestlöhne am Bau gerettet werden konnten", sagte eine Sprecherin der IG BAU. Am Bau gibt es seit 1997 allgemeinverbindliche Mindestlöhne für alle Arbeitnehmer - abhängig von Qualifikation und Einsatzort. Damit war die Branche Vorreiter in Deutschland.

Die IG BAU wertete es als Erfolg, dass auch die bereits vereinbarte Erhöhung der Mindestlöhne in Westdeutschland und Berlin mit dem Schlichterspruch nochmals abgesegnet wurde. Für Westdeutschland und Berlin war bereits eine Erhöhung zum 1. September 2008 vereinbart worden: Dann steigt der Mindestlohn 1 auf 10,70 Euro, der Mindestlohn 2 auf 12,85 Euro bzw. in Berlin auf 12,70 Euro.

Die IG BAU hatte die Schlichtung angerufen, um die Mindestlöhne am Bau zu retten. Beide Seiten hatten beim Tarifabschluss 2007 vereinbart, die Mindestlöhne West anzuheben und später gesondert über die Anhebung der Mindestlöhne Ost zu verhandeln. Diese Verhandlungen waren aber abgebrochen worden - und somit drohte die Regelung insgesamt zu kippen.

Quelle: ntv.de

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