"Serie menschlicher Fehler" Kontrollen SogGen zu lax
20.02.2008, 13:36 UhrDer im vergangenen Monat durch mutmaßlichen Betrug entstandene massive Verlust bei der Societe Generale beruht teilweise auf laxen internen Kontrollen. Davor hätten die französischen Bankenaufsichtsbehörden das Institut bereits gewarnt gehabt, sagte Christian Noyer, der Gouverneur der französischen Zentralbank und Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank, dem Magazin "Paris Match".
"Die Ressourcen, die zur internen Kontrolle eingesetzt wurden, vor allem das Personal, war unangemessen", sagte Noyer. Wir haben das bemerkt und während früherer Überprüfungen durch die Bankenkommission darauf hingewiesen.
Regelmäßige Inspektionen französischer Banken durch die französische Zentralbank könnten allerdings keinen Personalmangel aufdecken, so Noyer. Der von Jerome Kerviel begangene Betrug sei das Ergebnis "einer Serie menschlicher Fehler". Alarmsignale seien nicht beachtet worden. Noyer rechtfertigte seine Entscheidung, die Regierung erst drei Tage, nachdem ihm das Problem bei Societe Generale bekannt wurde, informiert zu haben. "Ich wollte die Information zusammen mit der Lösung präsentieren."
Der mittlerweile verhaftete Optionshändler J. Kerviel hatte 4,9 Mrd. Euro mit Wetten auf Aktienindizes verloren und den Ruf des Hauses als guter Risikomanager gefährdet. Die französische Regierung hatte daraufhin mit verschärften Regeln reagiert, um solchen Risiken entgegenzusteuern.
Quelle: ntv.de