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Erstmals seit zehn Jahren Krankenstand steigt

Der Krankenstand in deutschen Unternehmen ist 2007 erstmals seit zehn Jahren wieder leicht gestiegen. Von Januar bis Oktober hätten durchschnittlich jeden Tag 3,74 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wegen Krankheit am Arbeitsplatz gefehlt, teilte der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) mit. Im Vorjahr seien es im gleichen Zeitraum 3,49 Prozent gewesen.

2006 war mit 12,4 Fehltagen pro Arbeitnehmer noch der tiefste Stand seit 1976 verzeichnet worden. Die Zahl der Fehltage liegt weiter auf historisch niedrigem Niveau. Im Jahr 1980 wurden nach Angaben des BKK-Bundesverbandes noch durchschnittlich 26,1 Fehltage verzeichnet."Die nun vorliegenden Zahlen deuten auf eine Trendwende hin", erklärte der Verband.

"Die Menschen gehen später in Rente, und für viele wird die tägliche Arbeit immer stressiger", sagte BBK-Chef Wolfgang Schmeinck der "Bild"-Zeitung. Dies könnten zwei Gründe dafür sein, dass der Krankenstand wieder leicht steige.

Psychische Erkrankungen sind nach Darstellung des Verbandes weiter auf dem Vormarsch. Muskel- und Skeletterkrankungen verursachten zwar weiterhin die meisten Krankentage (26,5 Prozent), gefolgt von Verletzungen (15,7 Prozent) und Atemwegserkrankungen (15 Prozent). Diese Zahlen seien jedoch seit Jahren rückläufig, während die psychischen Störungen von Jahr zu Jahr mehr Krankheitstage verursachten. Deren Zahl sei seit 2000 um rund ein Viertel gestiegen.

Auch Berufsgruppen mit hoher Qualifikation und traditionell niedrigen Krankheitsausfällen verzeichnen laut BKK steigende Fehltage, während sie bei den stark belasteten gewerblichen Tätigkeiten teilweise gesunken seien. Dies sei ein Hinweis darauf, "dass die steigenden und grenzüberschreitenden Anforderungen an Mobilität und Flexibilität sowie häufige Restrukturierungen der Unternehmen ihre Spuren sogar bei den 'gesündesten' Gruppen hinterlassen", erklärte der Verband.

Quelle: ntv.de

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