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Neuordnung der Landesbanken Krise beschleunigt Umbau

Bei der Neuordnung der Landesbanken wollen die Sparkassen in Hessen und Thüringen als Haupteigentümer der vergleichsweise krisenfesten Helaba ein gewichtiges Wort mitreden. Grundsätzlich seien die Sparkassen bereit, sich an der erforderlichen Konsolidierung der Branche zu beteiligen, sagte der Geschäftsführende Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, Gerhard Grandke. Derzeit bestehe aber kein Handlungsbedarf: Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sei insgesamt gut durch die Finanzmarktkrise gekommen. Das Institut brauche weiterhin weder Kapital noch Garantien vom Staat.

Unterdessen meldet die Nachrichtenagentur dpa, dass das Land Baden-Württemberg seiner von der Finanzmarktkrise gezeichneten Landesbank LBBW nicht nur mit einer Kapitalspritze, sondern auch mit Garantien in Milliardenhöhe unter die Arme greifen will. Das Land als Haupteigner sei bereit, Garantien für risikobehaftete Wertpapiere von mehr als zehn Milliarden Euro zu geben, berichtet die dpa unter Berufung auf Informationen aus Finanzkreisen. Zunächst war im Gespräch gewesen, dass der Bankenrettungsfonds des Bundes, SoFFin, die Bürgschaft für die größte deutsche Landesbank übernehmen könnte. "Das spielt als Szenario keine Rolle mehr", hieß es. Die Bedingungen des Bundes seien nicht attraktiv genug.

Berlin hält sich raus

WestLB-Chef Heinz Hilgert kritisierte in der "Financial Times Deutschland" (Montag), dass der Bund die Rettung der Landesbanken allein den Eigentümern überlasse: "Man kann das nur bedauern. Durch diese Zurückhaltung ist der bundespolitische Anstoß für eine Landesbankenkonsolidierung ausgeblieben." Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zwinge die Landesbanken zu partikularen Lösungen.

"Im privaten Sektor hat der SoFFin mit seiner Hilfe für die Commerzbank die Konsolidierung unterstützt", befand Hilgert. Die Commerzbank bekam gut 18 Mrd. Euro aus dem Rettungstopf.

Die Eigentümer der WestLB waren zuletzt zweimal mit ihrem Versuch gescheitert, die Helaba als Partner zu gewinnen. Grandke, dessen Sparkassenverband 85 Prozent der Helaba gehören, betonte am Montag: "Der Verband führt zurzeit keine Gespräche mit Eigentümer-Vertretern anderer Landesbanken."

Quelle: ntv.de

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