Sinkender Gewinn Krise trifft auch Julius Bär
06.02.2009, 09:21 UhrDie Finanzkrise macht sich auch bei weniger konjunkturabhängig eingeschätzten Schweizer Vermögensverwaltungsbanken bemerkbar. Bei der Julius Bär Gruppe sank der Reingewinn im vergangenen Jahr 5 Prozent auf 852,3 Mio. Franken (rund 570 Mio. Euro). Die größte reine Vermögensverwaltungsbank der Schweiz blieb beim Gewinn damit leicht hinter den Einschätzungen der Analysten zurück, die 863 Mio. Franken erwartet hatten. Die Dividende soll wie im Vorjahr 0,50 Franken je Aktie betragen.
Die Gruppe, die überwiegend im klassischen Privatbankgeschäft für reiche Kunden, über die Tochterfirma GAM aber auch im Hedgefonds-Bereich tätig ist, verzeichnete einen Rückgang der gesamten Kundenvermögen um 29 Prozent auf 338 Mrd. Franken. Die Abnahme ist vorwiegend auf Kursrückgänge an den Finanzmärkten und den schwachen Dollar zurückzuführen.
Die Neugeldentwicklung der Gruppe insgesamt war negativ mit 5,4 Milliarden Franken, da das Asset Management 27 Mrd. Franken verlor. Die Bank Julius Bär kam auf einen Zufluss von netto 22 Mrd. Franken. Davon entfielen 17 Mrd. Franken auf das Privatbankgeschäft. Dieser Betrag lag über den 16 Mrd. Franken, die Analysten erwartet hatten.
Die Bank, die im letzten Jahr noch bis in den Herbst hinein neue Vermögensverwalter eingestellt und von Jakarta über Kairo bis St. Moritz und St. Gallen neue Vertretungen eröffnet hatte, konnte den Aufwand nicht so schnell zurückfahren, wie die Erträge im Zuge der Finanzkrise abnahmen. Das Verhältnis von Kosten zu Ertrag stieg auf 61,6 Prozent von 56,7 Prozent im Jahr zuvor und 58,5 Prozent Mitte 2008.
Quelle: ntv.de