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Herbe Absatzeinbrüche Krisenangst im Automarkt

Die von der Finanzkrise gebeutelten amerikanischen Verbraucher halten sich beim Kauf eines Neuwagens derzeit offenbar zurück. Auf dem weltgrößten Automobilmarkt verbuchten die großen Autohersteller im September teilweise heftige Absatzeinbußen. Auch die deutschen Hersteller, die in den vergangenen Monaten von der Nachfrage nach spritsparenden Modellen profitierten, konnten sich der Zurückhaltung der Amerikaner beim Autokauf nicht entziehen.

Wie Daimler am Mittwoch mitteilte, ging der Absatz in der Division Mercedes Benz Cars im September im Vergleich zum Vorjahresmonat in den USA um 8,5 Prozent auf 20.557 Fahrzeuge zurück. Selbst ein Absatz von 1.778 des seit Jahresbeginn auf dem US-Markt erhältlichen Kleinwagens Smart im vergangenen Monat konnte einen Rückgang in der Sparte nicht verhindern. Der Absatz der Marke Mercedes-Benz brach sogar um 16,4 Prozent ein.

Volkswagen verbuchte im abgelaufenen Monat einen Absatzrückgang von 9,4 Prozent auf 17.109 Autos. "Dies ist die angespannteste Konjunktur, die wir seit langem gesehen haben", kommentierte Mark Barnes, Vorstand bei Volkswagen of America, die Entwicklung im September.

Der Kunde hat sich verändert

Einen Einbruch musste auch Porsche hinnehmen: Der Absatz des Sportwagenbauers ging im September in Nordamerika um 44 Prozent auf 1.558 Fahrzeuge zurück. Porsche führte dies vor allem auf den Modellwechsel bei den 911 Carrera- und Targa-Modellen zurück. Zudem kündigte das Unternehmen an, auch künftig keine Rabatte gewähren zu wollen.

Ebenfalls einen großen Bogen machten die Amerikaner im September um die heimischen Autohäuser von Ford, GM und Chrysler. Der Absatz von Ford fiel um 34,6 Prozent auf 120.788 Fahrzeuge, bei General Motors stand ein Minus von 16 Prozent auf 282.806 Autos und Chrysler verbuchte einen Rückgang von 33 Prozent auf 107.349 Fahrzeuge.

Japaner mit im Boot

Auch der japanische Autobauer Toyota konnte die Kunden kaum für seine Modelle begeistern. Der Absatz brach um knapp 30 Prozent auf 144.260 Fahrzeuge ein.

Die größte US-Autohandelsgruppe AutoNation machte die Kreditkrise für die Einbrüche am US-Automarkt verantwortlich. Weil immer weniger Amerikaner Kredite zum Neuwagenkauf erhalten, werde der Absatz um rund 20 Prozent zurückgehen, erklärte AutoNation.

Der Kreditfluss stockt

Auch an der Börsen haben Auto-Aktien derzeit bei Investoren einen schweren Stand. Händler verwiesen darauf, dass es für die Banktöchter der Autohersteller wegen der Finanzkrise immer schwieriger werde, sich am Kreditmarkt zu versorgen. Damit verliert die Branche zunehmend ein wichtiges Mittel, um den Absatz mit günstigen Finanzierungskonditionen anzukurbeln.

Quelle: ntv.de

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