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Deflation droht Krisensitzung in Japan

Angesichts der immer tieferen Rezession in Japan wird die Notenbank (BoJ) am Dienstag zu einer Krisensitzung zusammenkommen. Gouverneur Masaaki Shirakawa warnte in Tokio, an den Kreditmärkten verschlechterten sich die Bedingungen für Firmen in ähnlich rapider Weise wie vor rund zehn Jahren in der Asienkrise. Diese hatte zu einer Kreditklemme geführt.

Experten erwarten, dass die Währungshüter nun den Kreditmarkt stützen, jedoch nicht sofort an der Zinsschraube drehen werden. Die Notenbank hatte ihren Leitzins im Kampf gegen die Wirtschaftsflaute im Oktober bereits von 0,5 auf 0,3 Prozent gesenkt und hat damit kaum noch Spielraum.

Experten warnen, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt drohe die längste Rezession ihrer Geschichte. Die Wirtschaft ist im Frühjahr und Sommer geschrumpft und wird wohl auch zum Jahresende ihren Abschwung weiter fortsetzen. Zuletzt haben sich kritische Stimmen gemehrt, die vor schweren Engpässen bei der Kreditvergabe zum Jahresende warnen.


Deflation droht

Nach Angaben von Wirtschaftsminister Kaoru Yosano steht Japan eine Deflation bevor. "Ich kann Ihnen nicht sagen, dass der nächste Tag schön wird. Die Zeit, Durchhaltevermögen zu zeigen, ist gekommen", sagte Yosano der "Financial Times". "Wir bewegen uns auf die nächste Phase eines sinkenden Verbrauchs zu. Einige nennen es Deflation", fügte der Minister hinzu.

Unter einer Deflation versteht man einen Rückgang des Preisniveaus über mehrere Monate hinweg, der im Regelfall von steigenden Arbeitslosenzahlen und Produktionseinbrüchen begleitet wird.

Quelle: ntv.de

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