Uhren ticken langsamer Krisenzeit in der Schweiz
18.12.2008, 10:50 UhrDie Wirtschaftskrise hat auch die Schweizer Uhrenindustrie eingeholt. Im November 2008 brachen die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent auf 1,52 Mrd. Franken (rund 970 Mio. Euro) ein, wie der Branchenverband mitteilte. Es wurden 500.000 Uhren weniger verkauft.
Damit endet eine jahrelange Boomphase. Zuletzt waren die Ausfuhren der Zeitmesser im März 2005 rückläufig gewesen.
Die Trendwende kam plötzlich. In allen Preissegmenten verkauften die Hersteller im November weniger. Am stärksten war der Rückgang mit fast einem Drittel im mittleren Preissegment. Am besten hielten sich die teuren Uhren mit Exportpreisen von über 3000 Franken entsprechend Einzelhandelspreisen von über 7.500 Franken. Erstmals in diesem Zyklus waren die Umsätze aber auch hier rückläufig.
Die Analysten der Zürcher Kantonalbank gehen für das kommende Jahr von einem deutlich schwierigeren Umfeld aus. Diese Einschätzung bestätigen Äußerungen der Hersteller. "2009 wird härter als 2008. Keine Frage", sagte Jean-Christophe Babin, der Chef der Neuenburger TAG Heuer. "Das heißt nicht, dass der Markt um 20 oder 30 Prozent zurückgeht. Der Markt dürfte leicht zurückgehen im Vergleich zu diesem Jahr", sagte Babin.
Die Uhren der zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH gehörenden TAG Heuer kosten zwischen 1.000 und 10.000 Euro und stehen damit in Konkurrenz zu den Produkten der Schweizer Konzerne Swatch und Richemont.
Quelle: ntv.de