"Dunkle Geschäfte" Kritik an 500-Euro-Note
26.10.2006, 12:53 UhrAbgeordnete des Europäischen Parlaments haben von der Europäischen Zentralbank den Stopp der Ausgabe von 500-Euro-Banknoten gefordert. Die großen Scheine leisteten nur der Geldwäsche Vorschub.
Der 500-Euro-Schein nütze nur Kriminellen und Geldwäschern, sagte der unabhängige britische Abgeordnete Ashley Mote im Europäischen Parlament in Straßburg. Die EZB müsse wohl in dunkle Geschäfte verwickelt sein, da sie die Produktion der Banknoten nicht einstelle.
Bei der Debatte über den EZB-Jahresbericht 2005 forderte auch die sozialistische Abgeordnete Pervenche Beres, die Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Parlaments, das Aus für den 500er. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet widersprach den Vorwürfen. Die EZB leiste natürlich keine Beihilfe zu Betrug. Die 500-Euro-Note sei eingeführt worden, weil einige Länder - darunter Deutschland - traditionell Geldscheine mit derart hohem Nennwert in Gebrauch hatten.
Im Entwurf für die Stellungnahme des Parlaments zum EZB-Bericht hieß es unterdessen nur, die EZB möge die Gründe für den mit rund 20 Prozent starken Anstieg des Umlaufs der 500-Euro-Scheine im vergangenen Jahr untersuchen und damit verbundene Risiken ermitteln.
Dem Parlament gefallen außerdem die Motive auf den Geldscheinen - in der Realität nicht existierende Brücken und Bauwerke - nicht. Dies vermittele ein liebloses Bild der Währungsintegration und führe zu Distanz der Europäer zu ihrem Geld. Auf der nächsten Generation von Banknoten sollten deshalb Lebewesen, Landschaft oder europäische Persönlichkeiten abgebildet sein.
Quelle: ntv.de