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"Das ist vor allem Pomp" Kritik an Hypothekenhilfe

US-Präsident George W. Bush hat mit seiner Ankündigung eines Hilfspakets für Hypothekenschuldner ein zurückhaltendes Echo bei Investoren und Finanzmarktexperten ausgelöst. "Es heilt die Krankheit nicht, und es kann sie auch nicht heilen", sagte Analyst Richard Hastings von der Handels-Consulting Bernard Sands. Bush hatte zuvor eine Reihe von Reformen als Reaktion auf die Krise am US-Immobilienmarkt angekündigt. So soll ein Umschuldungsprogramm für Hypothekenschuldner aufgelegt werden, die in Zahlungsschwierigkeiten stecken. Zudem will die Regierung für mehr Transparenz bei der Vergabe von Hypothekenkrediten sorgen.

Nach Einschätzung des Präsidenten der Vermögensverwaltung Steinberg Global Asset Management, Richard Steinberg, geht es bei den Plänen in erster Linie um die politische Botschaft. Tatsächlich machte die Zahl derer, die von den Reformen profitieren würden, einen so geringen Anteil des in Turbulenzen geratenen Kreditmarkts aus, dass die Vorschläge wenig ändern dürften. "Das ist vor allem Pomp", sagte Steinberg.

"Es gibt das unmittelbare Problem derjenigen, die in Schwierigkeiten stecken, und dann gibt es das längerfristige Problem, diesen Markt so in Ordnung zu bringen, dass das nicht wieder passiert", sagte der Volkswirt Peter Morici von der University of Maryland. Eine Lösung müsse immer mit dem zweiten Aspekt beginnen und von dort aus überlegen, wie den Betroffenen weitergeholfen werden könne. Für das kurzfristige Problem könne man dagegen nur "Heftpflaster" verteilen.

Zustimmung fand Bush indes mit seiner Absage an staatliche Hilfen für die Kreditwirtschaft. "Die Spekulanten müssen leiden", sagte Tim Ghriskey vom New Yorker Vermögensverwalter Solaris. "Investieren ist mit Risiken verbunden, und wenn man sie herauskauft, ermutigt das bloß weitere Spekulanten."

Quelle: ntv.de

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