Gerüchte über Abschreibungen Kurssturz bei Fortis
26.01.2008, 11:46 UhrDer belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis muss einem Zeitungsbericht zufolge zwischen einer und zwei Mrd. Euro an Subprime-Anlagen abschreiben. Die belgische Zeitung "De Standaard" berief sich in einem am Samstag auf ihrer Internetseite veröffentlichten Bericht auf gut informierte Kreise.
Fortis-Aktien schlossen am Freitag zehn Prozent im Minus. Grund waren Gerüchte über eine Gewinnwarnung und die Folgen der Subprime-Krise in den USA für den Konzern.
Fortis lehnte eine Stellungnahme zu Marktspekulationen zwar ab, erklärte jedoch, sich den Kursrückgang nicht erklären zu können. Im November hatte der Finanzchef von Fortis mitgeteilt, das Institut müsse im vierten Quartal möglicherweise 120 Mio. Euro an Sonderbelastungen wegen Investitionen im Bereich schlecht besicherter Hypotheken (Subprime) verbuchen.
Nothilfe für Anleiheversicherer
Anleiheversicherer könnten nach Einschätzung von Analysten bis zu 200 Mrd. US-Dollar benötigen, um überlebensfähig zu bleiben. Die von der Regierung initiierte Rettungsaktion im Volumen von 15 Mrd. US-Dollar sei nicht mehr als ein "Heftpflaster auf einer klaffenden Wunde", schrieben Analysten des Hedge-Fonds Bridgewater Associates am Donnerstag an Klienten. Sean Egan von dem unabhängigen Rating-Unternehmen Egan-Jones Ratings sagte, die 200 Mrd. US-Dollar seien nötig, damit die Anleiheversicherer nicht ihre AAA-Bewertung verlören.
Experten von Barclays Capital hatten davor gewarnt, dass auf Banken weltweit Millairdenverluste zukommen, falls die Versicherer herabgestuft werden. In diesem Falle drohten nämlich auch bei den Anleihen, die von Unternehmen wie Ambac oder MBIA besichert sind, Herabstufungen. Dies könnte die Bilanzen der Banken belasten.
Die Analysten schätzen, dass die Banken weitere 143 Mrd. US-Dollar brauchen, um die Folgen der Kreditkrise auszugleichen. Diese Summe werde möglicherweise benötigt, damit Verluste kompensiert werden könnten, die durch Fehlspekulationen auf dem Anleihemarkt angefallen seien
Quelle: ntv.de