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Tritt auf Kostenbremse Kurzarbeit bei HHLA

Der Hamburger Hafenlogistikkonzern HHLA legt wegen eines Einbruchs im Containerumschlag ein Sparprogramm auf und kündigt Kurzarbeit an. Als Reaktion auf den schrumpfenden Welthandel sollen zudem die Investitionen in den Kapazitätsausbau gestreckt werden, wie Vorstandschef Klaus-Dieter Peters ankündigte. Statt der ursprünglich geplanten 1,2 Mrd. Euro will die HHLA bis 2012 nur die Hälfte ausgeben.

Der Rivale des führenden europäischen Containerterminal-Betreibers Eurogate rechnet im laufenden Jahr mit einem "deutlich zweistelligen" Rückgang im Containerumschlag. Auch der Hinterlandverkehr nach Osteuropa schrumpfe. Nach einem Rekordjahr 2008 rechnet die HHLA daher damit, dass Umsatz und Gewinn geringer ausfallen werden als im Vorjahr. Eine konkrete Prognose traute sich der Vorstand nicht zu. Zu größeren Preisreduzierungen sieht sich die HHLA noch nicht gezwungen. Bislang gebe es lediglich "in Randbereichen Diskussionen über die ein oder andere Anpassungsmaßnahme", sagte Peters.

An den langfristigen Plänen zum Ausbau der Kapazitäten im Hamburger Hafen hält der Konzern fest. Verschoben würden lediglich kurzfristige Vorhaben, hieß es. Damit will sich das größte Logistikunternehmen in Hamburgs Hafen künftige Wachstumschancen nicht verbauen. Das laufende Jahr hat die HHLA allerdings schon abgehakt. "Wir setzen nicht auf eine nennenswerte Wiederbelebung des Geschäfts im zweiten Halbjahr."

Kurzarbeit unumgänglich

Zur Jahresmitte sollen die ersten Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt werden. Darüber verhandelt der Vorstand derzeit mit dem Betriebsrat. Der Umfang der Kurzarbeit steht noch nicht fest. Der Konzern beschäftigt insgesamt 5000 Mitarbeiter, den größten Teil davon in Hamburg.

Konkurrent Eurogate erwägt für seinen Hauptstandort Bremerhaven Kurzarbeit. Das Thema Beschäftigung werde Gegenstand einer ordentlichen Betriebsversammlung am Donnerstag in Bremerhaven sein, kündigte eine Sprecherin an.

Der Geschäftseinbruch trifft die HHLA nach einem Rekordjahr. Der Betriebsgewinn (Ebit) kletterte 2008 bei einem Konzernumsatz von 1,32 (Vorjahr: 1,18) Mrd. Euro um fast ein Viertel auf 355 (Vorjahr 288) Mio. Euro. Der Konzern hatte sich ein Ebit zwischen 320 und 350 Mio. Euro zum Ziel gesteckt. Die Aktionäre, darunter als Haupteigner die Stadt Hamburg, sollen eine um 15 Cent auf einen Euro erhöhte Dividende erhalten.

Quelle: ntv.de

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