Billigflieger-Engagement LH arbeitet an Strategie
23.11.2007, 13:53 UhrDie Lufthansa prüft eine Neuordnung ihres Engagements im Billigflieger-Bereich. Bei einer Fusion des Lufthansa- Ablegers Germanwings mit der TUI-Tochter TUIfly könnten Lufthansa und TUI künftig jeweils 40 Prozent der neuen Gesellschaft halten, die übrigen 20 Prozent würden dann an den Mehrheitseigner der Eurowings, Albrecht Knauf, gehen. Branchenkreise bestätigten einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" als eine der möglichen Optionen.
Mit dieser Konstruktion wäre dem Bericht zufolge sichergestellt, dass die neue Gesellschaft nicht mehr "unter dem Dach der Lufthansa" fliegen würde, da die Lufthansa keine Mehrheit daran besäße. Eine Aufnahme von TUIfly unter das Dach der Lufthansa hatte Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber ausgeschlossen. Die Eigentümerschaft ist unter anderem für die Tarifverträge wichtig: Mehrheitlich zum Lufthansa- Konzern gehörende Gesellschaften zahlen höhere Gehälter und haben es damit schwerer, als Billigflieger aufzutreten.
TUIfly war aus den TUI-Gesellschaften Hapagfly und HLX entstanden und ist derzeit praktisch die einzige Gesellschaft, die keinen größeren Partner zur Seite hat. Zuletzt hatte sie mit deutlichen Buchungsrückgängen zu kämpfen und will ihre Kapazitäten in der kommenden Saison verringern.
LH-Kurs rätselhaft
Lufthansa könnte sich mit dieser Lösung möglicherweise besser gegen die stark expandierende Air Berlin aufstellen. Air Berlin hatte zuletzt die Gesellschaften dba und LTU übernommen und auch die Integration von Condor vereinbart.
Allerdings gilt es in der Branche laut "Süddeutscher Zeitung" als rätselhaft, warum Lufthansa sich zunächst von Condor trennt, um dann wenige Monate später eine Fusion von Germanwings und TUIfly zu erwägen. Zudem ist die künftige Rolle von Eurowings, die im Auftrag der Lufthansa im Regionalverkehr tätig ist, unklar. Lufthansa besitzt 49 Prozent von Eurowings, kann dort aber die Mehrheit der Stimmrechte ausüben.
Quelle: ntv.de