Fehlende Hilfe angeprangert Lehman-Boss beklagt sich
07.10.2008, 08:24 UhrDer Chef der zusammengebrochenen kollabierten US-Traditionsbank Lehman Brothers, Richard Fuld, hat das Ausbleiben von Regierungshilfe im Überlebenskampf des Instituts angeprangert. Er verstehe nicht, warum Lehman als einziges Institut nicht gerettet wurde, sagte Fuld bei einer Anhörung vor dem Kongress in Washington.
Bis er "unter die Erde komme" werde er sich fragen, warum die US-Regierung Lehman nicht geholfen habe, wie sie es bei anderen angeschlagenen Konzernen, so dem Versicherer AIG, getan habe. Er frage sich immer noch, was er hätte tun können, um die Insolvenz zu verhindern.
Fuld sagte weiter, er übernehme die volle Verantwortung für sein Handeln vor dem Zusammenbruch der Investmentbank. Der Manager machte den US-Behörden aber zugleich schwere Vorwürfe. Die Börsenaufsicht SEC und die Federal Reserve Bank hätten im Verlauf des Jahres regelmäßig - mitunter täglich - das Lehman-Geschäft und die Lehman-Bilanzen kontrolliert. Sie seien also über die Liquidität der Bank voll informiert gewesen.
Die vor mehr als 150 Jahren von deutschen Einwanderern gegründete Bank hatte Mitte September Insolvenz angemeldet und damit die Finanzmärkte weltweit erschüttert. Seitdem hat sich Investmentrivalin Merrill Lynch in die Arme der breiter aufgestellten Bank of America gerettet, und Goldman Sachs und Morgan Stanley gaben ihren Status als Investmentbanken auf.
Quelle: ntv.de