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Ifo-Geschäftsklima Leicht eingetrübt

Der starke Euro hat die Stimmung der deutschen Unternehmen im Juli erneut leicht gedämpft. Das Ifo-Geschäftsklima fiel wie erwartet um 0,6 auf 106,4 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage unter 7000 Firmen mitteilte. Trotz des zweiten Rückgangs in Folge erwartet Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn weiter ein robustes Wachstum. "Diese Ergebnisse sprechen für eine Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs im zweiten Halbjahr", sagte Sinn.

Die Unternehmen beurteilten ihre Lage fast genauso positiv wie im Juni, blickten aber etwas weniger zuversichtlich nach vorn. Wegen des starken Eurokurses schraubten die Industrieunternehmen ihre Exporterwartungen herunter. Der hohe Wechselkurs sorge für einen Dämpfer, sei aber noch keine Gefahr für den Aufschwung, sagte Ifo-Konjunkturexperte Gebhard Flaig zu Reuters. Der Export bleibe die treibende Kraft der Wirtschaft. Der Euro hatte diese Woche mit 1,3852 Dollar ein neues Rekordhoch erreicht. Damit werden Ausfuhren in andere Währungsgebiete teurer.

Auch deshalb werden dem DIHK zufolge die Exporte in diesem Jahr mit acht Prozent und 2008 mit neun Prozent nicht mehr so kräftig zulegen wie 2006 mit 14 Prozent. "Sollte sich der Euro weiter aufwärts bewegen, werden es unsere Unternehmen auf jeden Fall zu spüren bekommen", sagte Chefvolkswirt Axel Nitschke vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Die privaten Banken sehen beim aktuellen Kursniveau den Aufschwung nicht bedroht. "Auf dem gegenwärtigen Niveau ist der Wechselkurs kein Konjunkturproblem", sagte Manfred Weber vom Bundesverband deutscher Banken (BdB).

Der Teilindex für die Ifo-Geschäftserwartungen fiel 101,8 von 102,8 Zählern. Der Lageindex gab auf 111,3 von 111,4 Punkten nach. Das Geschäftsklima trübte sich in Industrie und Einzelhandel sowie besonders deutlich im Großhandel ein. Im Baugewerbe hellte sich die Stimmung etwas auf.




Quelle: ntv.de

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