Beim Autobauer BMW sollen Leiharbeiter künftig nach dem viel höheren Metall-Tarifvertrag bezahlt werden. Dies sehe eine Betriebsvereinbarung vor, die in den kommenden Wochen unterzeichnet werden soll, sagte der stellvertretende Betriebsratschef des BMW-Standorts München, Hans Haumer, der "Automobilwoche". Der niedrigste Stundenlohn eines BMW-Zeitarbeiters liegt dem Bericht zufolge derzeit bei 6,50 Euro, im Tarifvertrag liegt die unterste Entgeltgruppe bei 11,50 Euro.

Im Rahmen der Vereinbarung verpflichtet sich BMW dem Bericht zufolge, in allen deutschen Werken nur noch mit Personaldienstleistern zusammenzuarbeiten, die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen. Zurzeit arbeite BMW mit rund 100 Zeitarbeitsfirmen zusammen. "Wir haben schon immer nur Zeitarbeitskräfte von Zeitarbeitsfirmen beschäftigt, die nach Tarif bezahlen", sagte Unternehmenssprecher Marc Hassinger gegenüber Dow Jones Newswires am Sonntag.

Die Arbeitnehmervertreter wollen laut Haumer zudem den Anteil der Leiharbeiter von knapp zehn Prozent an der BMW-Belegschaft auf sieben bis acht Prozent senken. Bei dem Thema sei man aber noch weit auseinander, daher werde dieser Punkt bei der Betriebsvereinbarung ausgespart. Einen Kommentar hierzu lehnte der BMW-Sprecher ab.

Nach Haumers Angaben will die IG Metall versuchen, einen über den Stundenlohn hinausgehenden Ergänzungstarifvertrag mit den Zeitarbeitsfirmen abzuschließen, der beispielsweise zusätzliche Sozialleistungen enthalten soll.